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The Unmasking Style in Social Theory
In diesem Buch wird das Wesen der Demaskierung in der Gesellschaftstheorie, in revolutionären Bewegungen und in der Populärkultur untersucht. Demaskierung ist nicht dasselbe wie wissenschaftliche Widerlegung oder prinzipielle Meinungsverschiedenheit. Wenn Menschen demaskieren, behaupten sie, eine Verkleidung abzureißen und das Wahre hinter dem Vorgetäuschten zu enthüllen. Der Autor unterscheidet zwei grundlegende Arten der Demaskierung. Die erste richtet sich gegen Personen oder Gruppen und entlarvt Heuchelei und Feindseligkeit und ist ein Grundpfeiler revolutionärer Bewegungen. Die zweite Art der Demaskierung zielt auf Ideen ab, entlarvt Illusionen und Ideologien und ist charakteristisch für die radikale Gesellschaftstheorie seit der Aufklärung im achtzehnten Jahrhundert.
Der Entlarvungsstil in der Gesellschaftstheorie zeichnet die intellektuellen Ursprünge der Entlarvung, ihre sich verändernden Prioritäten und ihre spezifischen Techniken in der Gesellschaftstheorie nach. Darüber hinaus wird die Beziehung der Soziologie zum Konzept der Demaskierung durch eine Analyse der Autoren untersucht, die dessen Bedeutung aufgreifen, anpassen oder umgestalten. Zu diesen Soziologen gehören Vilfredo Pareto, Karl Mannheim, Raymond Aron, Peter Berger, Pierre Bourdieu, Luc Boltanski und Christian Smith.
Anhand von Verschwörungstheorien, Vorwürfen der Sozialphobie und neuen Konzepten wie der Mikroaggression als Beispiel für Demaskierungstechniken zeigt der Autor, wie die Demaskierung zur Polarisierung und Verbitterung vieler öffentlicher Diskussionen beiträgt. Das Buch zeigt, wie die Demaskierung in der modernen Kultur verankert ist, und argumentiert gleichzeitig, dass Alternativen dazu immer noch möglich sind. Alles in allem ist es eine überzeugende Studie der Demaskierung und ihrer Auswirkungen auf das moderne politische Leben und die Gesellschaftstheorie.