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The Poet as Phenomenologist: Rilke and the New Poems
Der Dichter als Phänomenologe: Rilke und die neuen Gedichte eröffnet neue Perspektiven auf die Beziehung zwischen Rilkes Poesie und der phänomenologischen Philosophie und zeigt auf, wie die Poesie eine außergewöhnliche Antwort auf das philosophische Problem des Dualismus geben kann. Auf der Grundlage der Arbeiten von Husserl, Heidegger und Merleau-Ponty leistet Luke Fischer einen neuen Beitrag zur Tradition der phänomenologischen Poetik und erweitert die Debatte unter Germanisten über den phänomenologischen Status von Rilkes Dichtung, die sich bisher stark auf Vergleiche zwischen Rilke und Husserl beschränkt hat.
Fischer erläutert eine implizite Phänomenologie der Wahrnehmung in Rilkes Schriften aus seiner mittleren Schaffensperiode (1902-1910). Er argumentiert, dass Rilke eine künstlerische Wahrnehmung kultiviert, die in philosophisch bedeutsamer Weise den Gegensatz zwischen dem Sinnlichen und dem Intelligiblen überwindet und gleichzeitig die Grenzen der Philosophie überschreitet.
Fischer bietet neue Interpretationen zentraler Gedichte aus Rilkes Neuen Gedichten (1907) und Der neuen Gedichte anderer Teil (1908) und stellt sie als ultimative Artikulation von Rilkes nicht-dualistischer Vision dar. Auf diese Weise zeigt er die Kontinuität zwischen Rilke und der Phänomenologie auf und argumentiert, dass die Poesie in diesem Fall die angemessenste Antwort auf ein philosophisches Problem darstellt.