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The Dictator Novel: Writers and Politics in the Global South
Wo es Diktatoren gibt, gibt es auch Romane über Diktatoren. Aber "Diktatorenromane" sind nicht einfach eine Antwort auf die Realität der Diktatur. In dem Maße, in dem sich dieses Genre entwickelt und verfestigt hat, hat es eine sich selbst erzeugende Kraft erlangt, die sich von seinen historischen Bezügen unterscheidet. Der Diktatorroman ist zu einem Raum geworden, in dem die Autoren die Schwierigkeiten der nationalen Konsolidierung erörtern, die Rolle externer und globaler Kräfte bei der Aufrechterhaltung der Diktatur untersuchen und sogar die politischen Funktionen des Schreibens selbst hinterfragen. Literarische Darstellungen des Diktators bieten daher den Boden für eine selbstbewusste und selbstkritische Theoretisierung des Verhältnisses zwischen Schreiben und Politik selbst.
Der Diktatorroman positioniert Romane über Diktatoren als ein wichtiges Genre in den Literaturen des globalen Südens. Der Diktatorroman wird in erster Linie mit Lateinamerika identifiziert, hat aber auch eine unterschätzte Bedeutung in den postkolonialen Literaturen des frankophonen und anglophonen Afrika. Obwohl Wissenschaftler Ähnlichkeiten festgestellt haben, ist dieses Buch die erste umfassende vergleichende Analyse dieser Traditionen.
Es werden Autoren wie Gabriel Garc a M rquez, Ngugi wa Thiong'o, Alejo Carpentier, Augusto Roa Bastos, Domingo Faustino Sarmiento, Jos M rmol, Esteban Echeverr a, Ousmane Semb ne, Chinua Achebe, Aminata Sow Fall, Henri Lop s, Sony Labou Tansi und Ahmadou Kourouma vorgestellt. Diese Gegenüberstellung beleuchtet die innere Dynamik des Diktatorenromans als literarische Gattung. Dabei stellt Armillas-Tiseyra ein vergleichendes Modell vor, das für Wissenschaftler aus dem gesamten globalen Süden relevant ist.