Bewertung:

Das Buch erörtert die historischen und politischen Auswirkungen von Umfragen auf die öffentliche Meinung und die Identität der Amerikaner. Anhand von Fallstudien wie den Middletown-Studien und verschiedenen Meinungsumfragen wird untersucht, wie Umfragepraktiken die soziale Wahrnehmung und die Bürgerschaft beeinflusst haben. Obwohl das Buch wertvolle Einblicke bietet, kann die Lektüre aufgrund der dichten akademischen Sprache anstrengend sein.
Vorteile:⬤ Gut geschrieben und interessant
⬤ bietet wertvolle Einblicke in die politische Natur von Umfragen
⬤ verbessert das Verständnis für die Auswirkungen von Umfragen auf die amerikanische Identität
⬤ informativ für alle, die sich für Soziologie interessieren.
⬤ Kann langweilig und dicht sein
⬤ verfällt in komplexe akademische Sprache, die ein nicht-akademisches Publikum möglicherweise nicht anspricht
⬤ einige Punkte könnten prägnanter vermittelt werden.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
The Averaged American: Surveys, Citizens, and the Making of a Mass Public
Die Amerikaner "wissen" heute, dass eine Mehrheit der Bevölkerung die Todesstrafe befürwortet, dass die Hälfte aller Ehen geschieden wird und dass vier von fünf eine bestimmte Zahnpastamarke bevorzugen. Durch Statistiken wie diese haben wir das Gefühl, unsere Mitbürger zu verstehen. Doch bemerkenswerterweise sind solche Daten - die heute in unser soziales Gefüge eingewoben sind - erst im letzten Jahrhundert zum Allgemeingut geworden. Sarah Igo erzählt zum ersten Mal die Geschichte, wie Meinungsumfragen, Befragungen von Menschen auf der Straße, Sexualumfragen, Gemeinschaftsstudien und Verbraucherforschung die Öffentlichkeit der Vereinigten Staaten verändert haben.
Igo argumentiert, dass moderne Umfragen, von den Middletown-Studien bis zu den Gallup-Umfragen und den Kinsey-Berichten, neue Visionen der Nation projizierten: maßgebliche Darstellungen von Mehrheiten und Minderheiten, dem Mainstream und den Randgruppen. Sie drangen auch in das Leben derjenigen ein, die den Meinungsforschern ihre Türen öffneten oder ihre Gewohnheiten und Überzeugungen mit Statistiken verglichen, die sie von Fremden erhielten. Die Umfragedaten bildeten so abstrakte Kategorien wie "der durchschnittliche Amerikaner" und so intime wie das sexuelle Selbst.
Mit einer kühnen und ausgefeilten Analyse zeigt Igo, wie sehr wissenschaftliche Umfragen das Selbstverständnis der Amerikaner als Individuen, Mitglieder von Gemeinschaften und Bürger einer Nation prägen. Sie geht der Frage nach, wie gewöhnliche Menschen über eine von Daten überflutete Öffentlichkeit diskutierten und sich an sie anpassten, und zeigt auf, wie Umfragetechniken und -ergebnisse zum Vokabular der Massengesellschaft wurden - und wie wichtig sie für das Verständnis dessen sind, was wir als moderne Amerikaner glauben, wer wir sind.