
The Expatriate Myth: New Zealand Writers and the Colonial World
Viele neuseeländische Schriftsteller des späten neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhunderts reisten ausgiebig oder lebten eine Zeit lang in Übersee. In ihrem Buch The Expatriate Myth stellt Helen Bones die herkömmliche Auffassung in Frage, dass Schriftsteller das Land verlassen mussten, um literarische Inspiration und Publikationsmöglichkeiten zu finden.
War es tatsächlich notwendig, dass sie weggingen, um Erfolg zu haben? Wie verbreitet war das Auswanderertum unter neuseeländischen Schriftstellern? Entsprachen ihre Erfahrungen den üblichen Tropen über Expatriatismus und Exil? Waren sie auf der Flucht vor einer unterdrückenden Gesellschaft, die ihnen keine literarischen Möglichkeiten bot? In der Literaturwissenschaft beschäftigen sich Wissenschaftler oft mit Fragen zur "nationalen" Literatur und dazu, was es bedeutet, ein Neuseeländer zu sein. Doch viele neuseeländische Schriftsteller, die im Ausland lebten, agierten transnational und nutzten die kolonialen Netzwerke auf eine Weise, die jede Vorstellung von einer einzigen nationalen Zugehörigkeit widerlegt.
Die meisten, die Neuseeland verließen, schrieben weiterhin über ihr Heimatland und interagierten mit ihm, und in vielen Fällen kamen sie zurück. In diesem faszinierenden und klarsichtigen Buch bietet Helen Bones eine neue Perspektive auf einige altehrwürdige neuseeländische Literaturschätze.