Bewertung:

Das Buch untersucht gründlich, warum Staaten, die über nukleares Wissen verfügen, andere bei der Entwicklung von Atomwaffen unterstützen, wobei die geopolitischen Motive gegenüber wirtschaftlichen Gründen im Vordergrund stehen. Es ist gut geschrieben und fesselnd, so dass man es nur schwer aus der Hand legen kann, und liefert gleichzeitig eine aufschlussreiche Analyse eines ernsten globalen Problems.
Vorteile:Das Buch ist gut geschrieben und gegliedert, bietet informative Einblicke in die Verbreitung von Kernwaffen, bietet eine neue Perspektive auf geopolitische Motive und ist fesselnd und schwer aus der Hand zu legen.
Nachteile:Das Buch erfordert ein gewisses Interesse am Thema, um es in vollem Umfang zu verstehen, und die eingehende Analyse ist möglicherweise nicht für alle Leser geeignet.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Exporting the Bomb: Technology Transfer and the Spread of Nuclear Weapons
In einem äußerst wichtigen Buch für alle, die sich für die Verbreitung von Kernwaffen, Verteidigungsstrategien oder die internationale Sicherheit interessieren, zeigt Matthew Kroenig auf, dass fast jedes Land mit einem Kernwaffenarsenal zu irgendeinem Zeitpunkt erhebliche Hilfe von einem weiter fortgeschrittenen Kernwaffenstaat erhalten hat. Warum helfen einige Länder anderen bei der Entwicklung von Atomwaffen? Viele Analysten gehen davon aus, dass der Transfer von Kernwaffen durch wirtschaftliche Erwägungen bedingt ist. Sie vermuten, dass Staaten, die sich in großer wirtschaftlicher Not befinden, auf der verzweifelten Suche nach harter Währung sensibles Nuklearmaterial und -technologie exportieren - und dabei das Sicherheitsrisiko ignorieren.
Kroenig stellt diese konventionelle Weisheit in Frage. Er stellt fest, dass staatliche Entscheidungen, sensible nukleare Unterstützung zu leisten, das Ergebnis einer kohärenten, strategischen Logik sind. Die Ausbreitung von Atomwaffen bedroht mächtige Staaten stärker als schwache Staaten, und diese unterschiedlichen Auswirkungen der nuklearen Proliferation veranlassen Länder dazu, unter bestimmten strategischen Bedingungen sensible nukleare Hilfe zu leisten. Es ist wahrscheinlicher, dass Länder sensible Nuklearmaterialien und -technologien exportieren, wenn sie damit einen Feind einschränken können, und weniger wahrscheinlich, wenn sie sich damit selbst bedrohen.
In Exporting the Bomb untersucht Kroenig die wichtigsten historischen Fälle, darunter die nukleare Hilfe Frankreichs für Israel in den 1950er und 1960er Jahren, die sensiblen Transfers der Sowjetunion an China von 1958 bis 1960, die Nuklearhilfe Chinas an Pakistan in den 1980er Jahren und die jüngsten Technologietransfers Pakistans mit Hilfe des "schurkischen" Wissenschaftlers A. Q. Khan von 1987 bis 2002. Zu verstehen, warum Staaten sensible Nuklearhilfe leisten, trägt nicht nur zu unserem Wissen über die internationale Politik bei, sondern hilft auch bei den internationalen Bemühungen, die Verbreitung von Atomwaffen zu kontrollieren.