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The Fair Trade Scandal: Marketing Poverty to Benefit the Rich
In dieser kritischen Darstellung der Fair-Trade-Bewegung wird die große Kluft zwischen der Rhetorik des fairen Handels und seinen praktischen Ergebnissen für die armen Länder, insbesondere in Afrika, untersucht. Im globalen Norden wird der faire Handel oft als revolutionäres Instrument zur Veränderung des Lebens von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt beschrieben.
Der Umsatz mit Fair-Trade-Produkten ist in den letzten Jahren dramatisch gestiegen, doch der größte Teil des Gewinns kam den bereits wohlhabenden Händlern am oberen Ende der Wertschöpfungskette zugute und nicht den armen Produzenten am unteren Ende. Ndongo Sylla hat für Fairtrade International gearbeitet und bietet eine Insider-Sicht darauf, wie der faire Handel das Los der Ärmsten der Welt verbessert - oder auch nicht. Sein methodischer Rahmen beschreibt zunächst die Hypothesen, auf denen die Fairtrade-Bewegung beruht, bevor er die Behauptungen ihrer Befürworter kritisch untersucht.
Indem er zwischen lokalen und globalen Auswirkungen unterscheidet, legt Sylla die in das System eingebaute Ungerechtigkeit und die daraus resultierende Fehlallokation der von den Verbrauchern gezahlten Fair-Trade-Prämie offen. Der Fair-Trade-Skandal ist eine empirisch fundierte Kritik sowohl des fairen Handels als auch des traditionellen Freihandels; sie ist umso wichtiger, als sie die Probleme beider aus der Perspektive der Völker des Globalen Südens, den angeblichen Nutznießern des Fair-Trade-Systems, untersucht.