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The Bakke Case
Als Allan Bakke zweimal die Zulassung zu einer medizinischen Hochschule in Kalifornien verweigert wurde, obwohl er bessere Noten und Testergebnisse als erfolgreiche Bewerber aus Minderheiten hatte, zog er vor Gericht und löste damit eine große Kontroverse über positive Diskriminierung aus. Bakke behauptete, er sei ein Opfer umgekehrter Diskriminierung, und sein Fall wird von vielen als die wichtigste Bürgerrechtsentscheidung seit dem Ende der Rassentrennung angesehen - und auch als eine der schwierigsten, die der Oberste Gerichtshof je verhandelt hat.
Howard Ball geht nun auf die vielen Fragen ein, die dieser Fall aufgeworfen hat, der die positive Diskriminierung auf die Probe stellte. Er untersucht das Recht und die Politik rund um Bakke auf unparteiische Weise, stellt beide Seiten der Debatte dar und erörtert die Hauptargumente, die von Interessengruppen vorgebracht wurden. Er bietet auch einen Blick hinter die Kulissen, was in den Monaten zwischen den mündlichen Argumenten vor dem Gerichtshof und der endgültigen Entscheidung der Richter geschah, einschließlich geheimer Konferenzsitzungen und richterlicher Vermerke.
Während vier Richter bestätigten, dass Bakke Opfer einer umgekehrten Diskriminierung geworden war, stimmten vier andere zu, dass der Plan der Schule für positive Maßnahmen eine logische Anwendung des Bürgerrechtsgesetzes von 1964 war. Richter Lewis Powell schlug sich auf die Seite beider Standpunkte, was dazu führte, dass Bakke an der Schule zugelassen wurde und die Förderungsmaßnahmen aufrechterhalten wurden. Die ungewöhnlich geteilte Entscheidung des Gerichts erklärte das Quotenprogramm der UC-Davis für Minderheiten für ungültig, hob aber auch die Entscheidung eines kalifornischen Gerichts auf, wonach die Ethnie bei der Auswahl der Bewerber nicht berücksichtigt werden darf.
In Anbetracht der schwindenden öffentlichen Unterstützung für positive Maßnahmen untersucht Ball die Auswirkungen von Bakke und dessen Verwendung als Präzedenzfall. Er geht auch auf jüngste Ereignisse wie die kalifornische Proposition 209, die Washingtoner Initiative 200, das "One Florida Initiative"-Programm und die Weigerung des Obersten Gerichtshofs ein, das Urteil Texas v. Hopwood aufzuheben - eine Entscheidung, die die Universität von Texas dazu zwang, Affirmative Action an ihrer juristischen Fakultät abzuschaffen.
Der fragile Konsens, der von Richter Powell geschmiedet wurde, scheint in sich zusammenzubrechen, während die positive Diskriminierung weiterhin Richter, Gesetzgeber und Bürger spaltet. Dieses Buch bietet allen, die sich für die Kontroverse interessieren, wichtige Hintergrundinformationen. Es hilft den Lesern, die Dynamik der Entscheidungsfindung des Obersten Gerichtshofs in emotional aufgeladenen Rechtsstreitigkeiten besser zu verstehen und sich eine fundiertere Meinung über dieses leidige Thema zu bilden.