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The Garden of Monsters
Ein ländliches Epos über streitende Familien im modernen Italien und ein intimer Bildungsroman über die Reise eines Künstlers.
Der Roman spielt über einen Zeitraum von zehn Jahren in einer namenlosen Stadt in der Maremma-Region der südlichen Toskana und erzählt die Geschichte zweier Familien vor dem Hintergrund eines sich rasch wandelnden Landes. Die Biagini sind lokale Viehzüchter, während die wohlhabenden Sanfilippi zur oberen Mittelschicht Roms gehören. Als Sauro, ein ehrgeiziger Rancher, und Filippo, ein hedonistischer Politiker, Freunde und Geschäftspartner werden, verflechten sich die Geschichten ihrer Familien unwiderruflich. Der Zustrom der Neureichen - und die damit verbundene Aufregung - verändert politische Loyalitäten, familiäre Loyalitäten, Moralvorstellungen und sexuelle Identitäten.
Sauro und Filippo, ihre Ehefrauen Miriam und Giulia sowie die Söhne Saverio und Luca sind die Prototypen des neuen Italiens, das sich scheinbar von den traditionellen Sitten emanzipiert hat, gleichzeitig aber auch unsicher und verschlossen ist. Die fünfzehnjährige Annamaria, zerbrechlich und ängstlich, kämpft darum, ihren Platz unter ihnen zu finden und fühlt sich von der schönen und selbstbewussten Lisa überschattet. Glücklicherweise entsteht in der Nähe eine Parallelwelt, der Tarot-Garten, der monumentale Skulpturengarten der französisch-amerikanischen Künstlerin Niki de Saint Phalle. An diesem magischen Ort und in den Gesprächen mit der Künstlerin findet Annamaria langsam ein Gefühl von Identität und Zugehörigkeit.
„Pieri fügt sich in eine solide Tradition der modernen italienischen Literatur ein, die von Autoren wie Elsa Morante in Arturos Insel, Italo Calvino in Der Weg zum Spinnennest und Elena Ferrante im Neapolitanischen Quartett populär gemacht wurde: der Roman über die Entzauberung des Heranwachsenden, in dem bezaubernde und geheime Orte zu Schmelztiegeln werden, aus denen das härtere Leben hervorbricht.