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The Secret Mind of Bertha Pappenheim: The Woman Who Invented Freud's Talking Cure
Das außergewöhnliche Leben einer brillanten Frau, deren Beiträge zur Wissenschaft belogen und missbraucht wurden - die Henrietta Lacks der Psychoanalyse - und deren Kämpfe um die geistige Gesundheit im Lichte der neu entstehenden Forschung anders aussehen.
Im Jahr 1880 erkrankte die junge Bertha Pappenheim - sie verlor ihre Fähigkeit, ihre Stimme und ihren Körper zu kontrollieren. Sie wurde von Josef Breuer, dem Mentor Sigmund Freuds, behandelt, der bei ihr "Hysterie" diagnostizierte. Gemeinsam entwickelten Pappenheim und Breuer das, was sie "die sprechende Heilung" nannte - das Heraussprechen von Erinnerungen, damit die Symptome verschwinden - und dies wurde, wie Freud anerkannte, zur Grundlage dessen, was die Theorie der Psychoanalyse werden sollte.
In Freuds Mythologie wurde Pappenheim in "Anna O" umbenannt, und je älter er wurde, desto extremer wurden seine Geschichten über sie. Seit über einem Jahrhundert fragen sich die Wissenschaftler: War sie wirklich krank? War das Reden von Heilung wirklich eine Heilung? Inmitten all dieser Auseinandersetzungen blieb eine Person hartnäckig verschwunden: die tatsächliche Frau, Bertha Pappenheim. Brownsteins Buch füllt diese Lücke - und mehr.
Brownstein lässt uns die echte Pappenheim - eine brillante feministische Denkerin, eine Kämpferin gegen den Menschenhandel und eine Pionierin in eigener Sache - in der hektischen und berauschenden Welt des Wien des 19. Jahrhunderts. Gleichzeitig erzählt er eine parallele Geschichte, die sich heute in führenden medizinischen Zentren abspielt, über Patienten, die an ähnlichen Symptomen leiden wie Pappenheim, und über die Ärzte, die versuchen, sie zu heilen - die Geschichte der Neurowissenschaft einer Krankheit, die heute FND genannt wird.
Dies ist ein Buch über Wissenschaft, Geschichte und Psychologie, über die Beziehungen zwischen Männern und Frauen, zwischen Körper und Geist, aber vielleicht vor allem über die ärztliche Kunst des Zuhörens, des langen Verweilens bei den Patienten, um die Realität ihrer Schmerzen zu erkennen.