Bewertung:

Das Buch bietet eine tiefgreifende Untersuchung der kreativen Prozesse und Einsichten großer Mathematiker, wobei die Bedeutung sowohl bewusster als auch unbewusster Faktoren bei der Problemlösung hervorgehoben wird. Obwohl es etwas veraltet ist, machen sein einzigartiger Ansatz und seine überzeugenden Beispiele es zu einer wertvollen Lektüre für alle, die sich für die Psychologie der Mathematik und Kreativität interessieren.
Vorteile:Das Buch enthält überzeugende Beispiele für das Zustandekommen von Einsichten und Erfahrungen verschiedener berühmter Mathematiker, die Zweifel an der Rolle des Unterbewusstseins bei der Kreativität zerstreuen. Es bietet praktische Ratschläge zur Verbesserung der Problemlösung durch unbewusste Prozesse und ist somit für Studenten und Fachleute nützlich. Der Text ist kurz und fesselnd, was ihn leicht lesbar macht. Einzigartige und faszinierende Diskussion über das Zusammenspiel von Intuition, Logik und Ästhetik im mathematischen Denken.
Nachteile:Das Buch mag sich sowohl inhaltlich als auch vom Schreibstil her veraltet anfühlen, da es die Ansichten und den Kontext von vor über 50 Jahren widerspiegelt. Einige Leser könnten die Konzentration auf Mathematiker als einschränkend empfinden und nach umfassenderen Einsichten suchen, die auf andere Bereiche anwendbar sind. Aufgrund des ursprünglichen Publikationsnamens kann es zu Verwirrung bezüglich der Ausgaben und Titel kommen.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
The Mathematician's Mind: The Psychology of Invention in the Mathematical Field
Als Jacques Hadamard vor fünfzig Jahren zu erforschen begann, wie Mathematiker neue Ideen erfinden, betrachtete er die kreativen Erfahrungen einiger der größten Denker seiner Generation, wie George Polya, Claude L vi-Strauss und Albert Einstein. Es zeigte sich, dass eine Inspiration jederzeit eintreten kann, vor allem dann, wenn ein Mensch tagelang hart an einem Problem gearbeitet hat und sich dann einer anderen Tätigkeit zuwendet.
Bei der Erforschung dieses Phänomens lieferte Hadamard einen der berühmtesten und überzeugendsten Beweise für die Existenz unbewusster mentaler Prozesse bei mathematischen Erfindungen und anderen Formen der Kreativität. Sein Buch mit dem Originaltitel The Psychology of Invention in the Mathematical Field (Die Psychologie der Erfindung im mathematischen Bereich), das vor der Explosion der Computer- und Kognitionsforschung geschrieben wurde, ist nach wie vor ein wichtiges Instrument zur Erforschung des zunehmend komplexen Problems des geistigen Lebens. Für Hadamard liegen die Wurzeln der Kreativität nicht im Bewusstsein, sondern in der langen unbewussten Arbeit der Inkubation und in der unbewussten ästhetischen Auswahl von Ideen, die dadurch ins Bewusstsein gelangen.
Seine Erörterung dieses Prozesses umfasst eine breite Palette von Themen, darunter die Verwendung von mentalen Bildern oder Symbolen, visualisierten oder auditiven Wörtern, „bedeutungslosen“ Wörtern, Logik und Intuition. Zu den gesammelten wichtigen Dokumenten gehört auch ein Brief von Albert Einstein, in dem er seinen eigenen Denkmechanismus analysiert.