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Courting the Community: Legitimacy and Punishment in a Community Court
Community Courts sind für die Bearbeitung von geringfügigen Vergehen und Verstößen gegen die Lebensqualität in einer Stadt gedacht, wie z. B. Abfall, Herumlungern oder Trunkenheit in der Öffentlichkeit. Die Befürworter der Gerichte sind der Ansicht, dass diese weitgehend opferlosen Straftaten das Wohlergehen der Einwohner, Unternehmen und Besucher gefährden. Während herkömmliche Gerichte solche Fälle abweisen oder eine geringe Geldstrafe verhängen können, zielen Gemeinschaftsgerichte darauf ab, Straftäter sinnvoll zu bestrafen, um zu verhindern, dass die Unordnung zu einem apokalyptischen Verfall eskaliert.
Courting the Community ist eine faszinierende Ethnografie, die hinter die Kulissen blickt und untersucht, wie Diskurse über Lebensqualität in Gerichtspraktiken umgesetzt werden, die therapeutische und rehabilitative Ideen miteinander verbinden. Christine Zozula zeigt, wie Anwohner und Unternehmen an der Verhängung von Strafen beteiligt sind - etwa durch gemeinnützige Arbeit, Behandlung oder andere Sanktionen - und wie diese in den Augen der Beteiligten emotionaler, weniger distanziert und legitimer werden. Darüber hinaus untersucht sie sowohl „Impact Panels“, bei denen Täter, Anwohner und Geschäftsinhaber zusammenkommen, um zu erörtern, wie sich Straftaten auf die Lebensqualität in der Nachbarschaft auswirken, als auch strategische Bemühungen, die Nachbarschaft zu erreichen, um die Anwohner über Fälle auf dem Laufenden zu halten und ihre Bedenken zu erfragen.
Zozulas nuancierte Untersuchung von Gemeinschaftsgerichten kann uns zu einem tieferen Verständnis von Strafe und Resozialisierung und damit auch des aktuellen Zustands des amerikanischen Gerichtssystems führen.