Bewertung:

Das Buch „The Opened Letter“ bietet eine eingehende Studie über die Rolle des Briefschreibens in der britischen Gesellschaft der frühen Neuzeit, wobei der Schwerpunkt auf seiner Bedeutung für die Kommunikation über den Atlantik liegt. Es untersucht den sozialen und institutionellen Kontext des Briefeschreibens und nicht nur den Inhalt selbst.
Vorteile:⬤ Umfassende Analyse des Briefeschreibens im frühneuzeitlichen Großbritannien
⬤ untersucht die Rolle von Briefen in sozialen Beziehungen und Institutionen
⬤ gut kontextualisiert
⬤ basierend auf einer genauen Untersuchung verschiedener Sammlungen
⬤ sehr empfehlenswert für Leser.
Einige Verallgemeinerungen werden auf der Grundlage begrenzter Belege getroffen, insbesondere in bestimmten Kapiteln, die nicht ganz überzeugend sind. Eine andere Auswahl von Korrespondenzsammlungen könnte zu anderen Schlussfolgerungen führen.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
The Opened Letter: Networking in the Early Modern British World
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts hatte die rasche Expansion des britischen Imperiums ein technologisches Problem aufgeworfen: Kommunikation und Vernetzung wurden immer wichtiger, aber auch immer schwieriger zu gewährleisten.
Da die kolonialen Besitztümer und die Bevölkerung wuchsen und immer mehr Menschen rund um den Globus zogen, benötigten die Briten im In- und Ausland ein konstantes und zuverlässiges Kommunikationsmittel, um Geschäfte zu tätigen, intellektuelle Belange auszuloten, Familienangelegenheiten zu besprechen, entfernte Ländereien zu verwalten und Nachrichten auszutauschen. Da die Kommunikation von Angesicht zu Angesicht immer unregelmäßiger wurde, verließen sich Männer und Frauen in der gesamten britischen Welt der frühen Neuzeit auf Briefe. In The Opened Letter erforscht die Historikerin Lindsay O'Neill die Bedeutung und die Auswirkungen der Vernetzung durch Briefe unter den Mitgliedern der Elite aus England, Irland und den Kolonien.
Durch die Kombination umfangreicher Archivrecherchen mit digitaler Technologie für soziale Netzwerke fängt der "Offene Brief" die dynamischen Verbindungen ein, die ein lebendiges, weitreichendes und ausgeklügeltes Kommunikationsnetz schufen. Die Autorin untersuchte mehr als 10.000 Briefe von Persönlichkeiten wie dem Virginia-Pflanzer William Byrd I.
und seinem Sohn William Byrd II., dem anglo-irischen Adligen John Perceval, dem frischgebackenen Duke of Chandos, James Brydges, und seiner Frau Cassandra Brydges sowie Sir Hans Sloane, dem Präsidenten der Royal Society, und seinem Kollegen Peter Collinson. Sie hat auch Briefe von Nicholas Blundell, einem katholischen Mitglied des Adels in Lancashire, und James Eliot, einem Londoner Kaufmann und begeisterten Quäker, ausgewertet.
The Opened Letter stellt die lebendigen individuellen und ineinandergreifenden Briefgeflechte, die von unterschiedlichen Gruppen von Briefschreibern aufgebaut wurden, wieder zusammen und präsentiert sie. Diese frühen sozialen Netzwerke beleuchten die strukturellen, sozialen und geografischen Abläufe in der britischen Welt, als die Nation zu einer dominierenden Weltmacht wurde.