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The Gothic Text
Romantische Gothic-Literatur ist nicht spannend.
Gothic-Romane sind keine Geistergeschichten. Gothic-Romane sind keine Frauenliteratur.
Mit diesen drei Thesen eröffnet The Gothic Text eine neue Annäherung an eine viel untersuchte Gattung. Marshall Brown verbindet den teleologischen Ansatz zur Literaturgeschichte, den er in seinem Buch Preromanticism entwickelt hat, mit einer europäischen Perspektive auf die einzige wirklich internationale literarische Form ihrer Epoche. Neue Einsichten in die Literatur- und Ideengeschichte bilden den Rahmen für innovative Nahlektüren - unter anderem von Horace Walpoles The Castle of Otranto, Ann Radcliffes The Italian und Mary Shelleys Frankenstein -, die sich Klassikern des Genres aus ungewöhnlichen Blickwinkeln nähern.
Das Buch bietet auch eine gründlich recherchierte Darstellung der deutschen romantischen Psychologie, wie sie sich aus der idealistischen Philosophie Kants zu einer gotischen Sensibilität entwickelte. Zugänglich geschrieben und sorgfältig und lebendig argumentiert, gibt The Gothic Text der Erforschung der Romantik, der Belletristik des neunzehnten Jahrhunderts und der Ursprünge der Psychoanalyse viele neue Impulse.