Bewertung:

Robert Conquests „Der große Terror“ bietet eine eingehende Untersuchung des Stalin-Regimes und der weit verbreiteten Gräueltaten, die während seiner Herrschaft begangen wurden. Das Buch verdeutlicht den brutalen Charakter des Totalitarismus und zeigt das Leid von Millionen Menschen unter Stalins Paranoia und Säuberungen. Es wird zwar für seine gründliche Recherche und die anschaulichen Beschreibungen der Schrecken, denen das sowjetische Volk ausgesetzt war, gelobt, doch die dichte Thematik und der beunruhigende Inhalt können das Buch zu einer schwierigen Lektüre machen.
Vorteile:⬤ Maßgebliche und umfassende Darstellung von Stalins Säuberungen und dem Großen Terror.
⬤ Gut recherchiert mit aktualisierten Informationen nach der Öffnung der sowjetischen Archive.
⬤ Schildert wirkungsvoll die Schrecken, denen die Opfer ausgesetzt waren, und macht den historischen Kontext nachvollziehbar.
⬤ Bringt wichtige Diskussionen über den Totalitarismus und seine psychologischen Auswirkungen in Gang.
⬤ Gilt als unverzichtbare Lektüre für das Verständnis der sowjetischen Geschichte und des Wesens des Kommunismus.
⬤ Schwierige und dichte Lektüre aufgrund der überwältigenden Natur des Themas.
⬤ Manche Leser könnten die Vielzahl der Figuren und Ereignisse verwirrend finden.
⬤ Grafische Beschreibungen von Gewalt und Folter können beunruhigend sein.
⬤ Bestimmte Statistiken und Interpretationen wurden angezweifelt, was zu Debatten über die Genauigkeit geführt hat.
⬤ Die Sprache kann ziemlich düster und deprimierend sein, was einige Leser abschrecken könnte.
(basierend auf 38 Leserbewertungen)
The Great Terror: A Reassessment
Robert Conquests The Great Terror, das Standardwerk über Stalins Säuberungen, wurde bei seinem ersten Erscheinen im Jahr 1968 von allen Seiten gelobt. Harrison Salisbury nannte es „brillant ... nicht nur eine Odyssee des Wahnsinns, der Tragödie und des Sadismus, sondern auch ein Werk der Gelehrsamkeit und der literarischen Kunstfertigkeit“. Und in den letzten Jahren wurde es in der ehemaligen Sowjetunion ebenso hoch gelobt, wo es nun als die maßgebliche Darstellung dieser Zeit gilt.
Als Conquest den ursprünglichen Band schrieb, stützte er sich weitgehend auf inoffizielle Quellen. Mit dem Aufkommen von Glasnost wurde eine Lawine neuen Materials verfügbar, und Conquest nutzte diesen enormen Fundus, um 1990 eine grundlegend neue Ausgabe seines klassischen Werks zu verfassen, in der er die Details enorm erweiterte. Conquest, der sowohl ein führender Historiker als auch ein hoch angesehener Dichter ist, verbindet profunde Forschung mit anregender Prosa und liefert nicht nur einen maßgeblichen Bericht über Stalins Säuberungen, sondern auch eine fesselnde und wortgewandte Chronik eines der tragischsten Ereignisse dieses Jahrhunderts. Er berichtet fesselnd über die drei großen „Moskauer Prozesse“, die Methoden zur Erlangung von Geständnissen, die Säuberung von Schriftstellern und anderen Mitgliedern der Intelligenz, das Leben in den Arbeitslagern und viele andere wichtige Themen.
Am vierzigsten Jahrestag der Erstausgabe, im Lichte weiterer Archivveröffentlichungen und neuen Materials, das in Moskau und anderswo veröffentlicht wurde, bleibt es bemerkenswert, wie viele von Conquests beunruhigendsten Schlussfolgerungen sich weiterhin bewahrheitet haben. Dieser Band mit einem neuen Vorwort von Conquest rundet das Bild dieser gewaltigen historischen Tragödie ab und etabliert das Buch weiter als Schlüsselstudie über eines der tödlichsten und am längsten unverstandenen Verbrechen gegen die Menschlichkeit im zwanzigsten Jahrhundert.