Bewertung:

In den Rezensionen wird „The Goodman of Paris“ als ein aufschlussreicher Leitfaden für das tägliche Leben im spätmittelalterlichen Paris gelobt, der sich auf die Haushaltsführung und die Rolle der Frau in dieser Zeit konzentriert. Es wird für seine detaillierte Erforschung des häuslichen Lebens und des moralischen Verhaltens geschätzt und bietet eine einzigartige persönliche Perspektive auf die Vergangenheit. Manche bemängeln jedoch, dass das Buch unvollständig ist, da Abschnitte über die Auswahl von Dienern und Pferden fehlen. Es bietet zwar eine wertvolle Momentaufnahme einer bestimmten Gesellschaftsschicht und einer bestimmten Epoche, doch einige Rezensenten warnen, dass es nicht die Gesamtheit der mittelalterlichen Erfahrung darstellt.
Vorteile:⬤ Detaillierte Einblicke in das mittelalterliche Leben und die Haushaltsführung
⬤ bietet eine einzigartige Perspektive auf die Rolle der Frau
⬤ ansprechend und charmant geschrieben
⬤ wertvoll für Geschichtsinteressierte
⬤ hilft, das tägliche Leben und die sozialen Strukturen zu kontextualisieren
⬤ dient als nützliche Ressource sowohl für Forscher als auch für allgemeine Leser.
⬤ Unvollständige Abschnitte, insbesondere in Bezug auf die Auswahl von Dienern und Pferden
⬤ beschränkt auf die Perspektive einer bestimmten sozialen Schicht (Bourgeoisie) im Paris des späten 14. Jahrhunderts
⬤ spiegelt möglicherweise nicht das breitere mittelalterliche Leben oder die Erfahrungen wider.
(basierend auf 12 Leserbewertungen)
The Goodman of Paris (Le Mnagier de Paris): A Treatise on Moral and Domestic Economy by a Citizen of Paris, C.1393
Der Gutsherr von Paris (Le Mnagier de Paris) schrieb dieses Buch um 1393 zur Unterweisung seiner jungen Frau. Er war ein wohlhabender und gelehrter Mann, ein Mitglied des aufgeklärten Großbürgertums, auf das sich die französische Monarchie mit wachsendem Vertrauen stützte.
Als er seinen Traktat schrieb, war er mindestens sechzig Jahre alt, hatte aber kürzlich eine junge Frau geheiratet, die etwa vierzig Jahre jünger war als er. Ihr oblag es, ihm seinen Lebensabend angenehm zu gestalten, aber es war seine Aufgabe, ihr dies leicht zu machen. Der erste Teil befasst sich mit den religiösen und moralischen Pflichten der Ehefrau: Er vermittelt ein einzigartiges Bild der mittelalterlichen Auffassung von ehelichem Verhalten und wird durch eine Reihe von Geschichten illustriert, die der Autor aus seiner umfangreichen Lektüre und persönlichen Erfahrung schöpft.
Im zweiten Teil wendet er sich von der Theorie zur Praxis und von der Seele zum Körper und stellt die umfassendste Abhandlung über Haushaltsführung zusammen, die uns aus dem Mittelalter überliefert ist. Gartenarbeit, die Einstellung von Dienstboten, der Kauf und die Zubereitung von Lebensmitteln werden behandelt und gipfeln in einem detaillierten und ausführlichen Kochbuch. Leider starb der Autor, bevor er den dritten Teil über das Hausieren, Spiele und Rätsel fertigstellen konnte.
Dieser einzigartige Einblick in das mittelalterliche häusliche Leben vermittelt ein weltliches, würdiges und fesselndes Bild in den Worten eines Mannes mit Sensibilität und Substanz.
Die bedeutende Historikerin EILEEN POWER war Professorin für Wirtschaftsgeschichte an der Universität Cambridge.