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The Harlem Uprising: Segregation and Inequality in Postwar New York City
Im Juli 1964, nachdem ein weißer Polizist einen afroamerikanischen Teenager erschossen hatte, brachen in Harlem und später in Bedford-Stuyvesant Unruhen aus. Es kam zu Protesten, die ein Ende der Polizeibrutalität und der ungleichen Behandlung von Schwarzen in einer Stadt forderten, die sich als liberal verstand. Eine Woche lang kam es zu Plünderungen und Sachbeschädigungen sowie zu weit verbreiteter Polizeigewalt. Dies war die erste der städtischen Unruhen der 1960er Jahre.
Christopher Hayes untersucht die Ursachen und Folgen der Aufstände, von der Geschichte der Rassentrennung in der Stadt in den Bereichen Bildung, Wohnen und Beschäftigung bis hin zu der Art und Weise, wie die Polizei schwarze Viertel vernachlässigte und ausbeutete. Während die nationale Bürgerrechtsbewegung in den 1950er und 1960er Jahren beachtliche Siege errang, sahen die schwarzen New Yorker nur geringe oder ungleichmäßige Fortschritte. Angesichts mangelnder wirtschaftlicher Möglichkeiten, allgegenwärtiger Diskriminierung und sich verschlechternder Lebensqualität wuchs bei ihnen die Enttäuschung über die Versprechungen der Stadtführung. Mit Blick auf die Zeit nach dem Aufstand zeigt Hayes, dass sich die Machtstruktur der Stadt weiterhin weigerte, gegen den strukturellen Rassismus vorzugehen. Als direktestes lokales Ergebnis forderte eine breite, rassenübergreifende Koalition von Aktivisten eine zivile Überprüfung von Beschwerden gegen die Polizei. Die Angehörigen der NYPD wehrten sich erbittert gegen diese Forderung, was die rassistischen Spannungen weiter anheizte. Die Geschichte der Aufstände und der darauf folgenden Ereignisse zeigt die Gegenreaktion der Weißen gegen die Bürgerrechte im Norden und verdeutlicht die Grenzen des Liberalismus.
Dieses Buch, das sich auf eine Reihe von Archiven stützt, bietet ein lebendiges Porträt von New York City in der Nachkriegszeit, eine neue Perspektive auf die Ära der Bürgerrechte und eine zeitgemäße Analyse der tief verwurzelten rassischen Ungleichheiten.