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The Holocaust Across Generations: Trauma and Its Inheritance Among Descendants of Survivors
Gewinner des 2017 Outstanding Book Award für die Sektion Frieden, Krieg und soziale Konflikte der American Sociological Association.
(Verbindet das Studium der Familienkultur nach dem Holocaust mit dem Studium des kollektiven Gedächtnisses)
In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich die generationenübergreifende Weitergabe von Traumata zu einem wichtigen Forschungsbereich entwickelt, sowohl in der Holocaustforschung als auch in der umfassenderen Erforschung des Völkermords. Die allgemeinen Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass der Holocaust sowohl die psychologische als auch die soziale Entwicklung der Kinder von Überlebenden beeinflusst, die wie ihre Eltern unter Albträumen, Schuldgefühlen, Angst und Traurigkeit leiden. Der Einfluss des sozialen Gedächtnisses auf die Konstruktion der Identität der Überlebenden in den nachfolgenden Generationen ist noch nicht ausreichend geklärt. Darüber hinaus wurde die Bedeutung des Geschlechts für die intergenerationale Weitergabe von Traumata bisher weitgehend übersehen. In The Holocaust across Generations füllt Janet Jacobs diese bedeutenden Lücken in der Erforschung der Traumaübertragung.
Der Band verbindet das Studium der Familienkultur nach dem Holocaust mit dem Studium des kollektiven Gedächtnisses. Anhand einer eingehenden Studie mit 75 Kindern und Enkeln von Überlebenden untersucht das Buch die sozialen Mechanismen, durch die das Trauma des Holocausts von den Überlebenden an die nachfolgenden Generationen weitergegeben wird. Es erforscht die sozialen Strukturen - wie Erzählungen, Rituale, Glaubenssysteme und Gedenkstätten -, durch die das kollektive Gedächtnis des Traumas innerhalb von Familien weitergegeben wird, und untersucht die sozialen Beziehungen der traumatischen Vererbung unter Kindern und Enkeln von Holocaust-Überlebenden. Innerhalb dieses analytischen Rahmens werden die feministische Theorie und die Bedeutung des Geschlechts in die Untersuchung der traumatischen Vererbung und der Bildung traumabasierter Identitäten unter Holocaust-Trägergruppen eingebracht.