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The Imperative to Write: Destitutions of the Sublime in Kafka, Blanchot, and Beckett
Wird das Schreiben von einem kategorischen Imperativ heimgesucht? Bestimmt das kantische Erhabene weiterhin die Berufung des Schriftstellers, selbst für Autoren des zwanzigsten Jahrhunderts? Welche genaue Gestalt, Form oder Figur nimmt dieser Rest von Erhabenheit in den Fiktionen an, die auf ihn folgen und ihn in Trümmern zurücklassen?
In diesem Buch werden diese Fragen anhand der Lektüre dreier Autoren erörtert, die von einer zweideutigen Notwendigkeit zeugen: dem Schreiben als einer anspruchsvollen und ausschließlichen Aufgabe, die im Widerspruch zum Leben steht, aber auch als einem bloßen Zwang, einem Trieb ohne Ende oder Grund, ja sogar als einer Art Folter. Wenn Kafka, Blanchot und Beckett in ihrer extremen Hingabe an das Schreiben eine erhabene Berufung imitieren, so tun sie dies im vollen Bewusstsein, dass der Weg, den sie vorgeben, nicht zur metaphysischen Erlösung führt, sondern eher nach unten, in das unheimliche Element der Fiktion. Wie in diesem Buch dargelegt wird, war das Erhabene schon immer eine zutiefst melancholische Angelegenheit, selbst in seiner klassischen Kant'schen Form, aber eben in der abgeschwächten Sprache der erzählenden Stimmen.
Die wahre Natur dieser Melancholie zeigt sich in der allmählichen Entäußerung ihrer Mittel und ihres Reichtums.