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The Industrialist and the Mountaineer
Im Jahr 1897 erschoss ein kleiner Landbesitzer namens Robert Eastham den Holzmagnaten Frank Thompson in Tucker County, West Virginia, was zu einem aufsehenerregenden Prozess führte, der das Aufeinanderprallen von lokalen Traditionen und modernisierenden Kräften deutlich machte. Das Buch von Ronald L.
Lewis nutzt diese weitgehend vergessene Episode als Fenster zu den Auseinandersetzungen um politische, ökologische und rechtliche Veränderungen in den Appalachen der Jahrhundertwende. In der Eastham-Thompson-Fehde standen sich ein ehemaliger Konföderierter und ein Mitglied der neuen Wirtschaftselite gegenüber, das als Republikaner aus dem Norden sein kulturelles und politisches Gegenstück war. Für Lewis war die Auseinandersetzung zwischen Eastham und Thompson Teil eines größeren Phänomens, das für die Geschichte der USA in der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts von zentraler Bedeutung war: die oft gewaltsame Durchsetzung neuer wirtschaftlicher und rechtlicher Regelungen in den Gebieten, die sich von den Appalachen bis zum Westen des Missouri erstreckten. Lewis' eindringliche Mikrogeschichte dieser so genannten „Eingemeindungskriege“ zeigt, wie stark lokale Gemeinschaften ihre traditionellen Beziehungen zu den natürlichen Ressourcen verteidigten.
Die Modernisierer wollten Eastham wegen Mordes verurteilen, doch die Geschworenen, die aus der traditionalistischen Bevölkerung stammten, weigerten sich, dem nachzukommen. Obwohl die Verweigerer den Kampf im Gerichtssaal gewannen, gewannen die Modernisierer schließlich den Krieg um die Kontrolle über die Holzgrenze des Staates.