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The Emperor Caligula in the Ancient Sources
Es gibt wohl nur wenige historische Persönlichkeiten, die die Vorstellungskraft der Menschen so stark beeinflusst haben wie der römische Kaiser Caligula (gestorben 41 n. Chr.). Eine genaue Rekonstruktion seines Lebens und seiner Herrschaft bleibt uns jedoch weitgehend verwehrt. Das ist paradox. Das Quellenmaterial ist reichhaltig, für antike Verhältnisse sogar üppig. Das Problem liegt nicht so sehr in der Quantität der verfügbaren Belege, sondern in ihrer Qualität. Zu unserer Information sind wir gezwungen, uns auf antike Berichte zu stützen, die zwar farbenfroh und wunderbar unterhaltsam sein können, aber eine flexible Vorstellung von historischer Wahrheit haben und oft an Fiktion zu grenzen scheinen. Die Folge ist, dass es kaum ein Detail gibt, das der moderne Historiker ohne große Vorbehalte hinsichtlich seiner Zuverlässigkeit darstellen kann.
Eine Biographie Caligulas im üblichen modernen Sinne des Wortes ist eine unüberwindbare Aufgabe und kann bestenfalls eine zusammenfassende persönliche Interpretation eines einzelnen Historikers aus einer Masse von unzusammenhängendem und oft widersprüchlichem Material sein. Wo bleibt da der ernsthafte allgemeine Leser? Dieses Buch nähert sich Caligula aus einem ganz anderen Blickwinkel, indem es dem Leser das Rohmaterial der antiken Quellen präsentiert. Es bietet über 300 übersetzte Textpassagen, die hauptsächlich aus antiken Schriftstellern, aber auch aus Münzen und Inschriften stammen. Die Übersetzungen werden von ausführlichen Einführungen und Anmerkungen begleitet. Diese sind auf den Nichtfachmann zugeschnitten und sollen ihm helfen, sich in dem oft widersprüchlichen, manchmal geradezu unglaublichen Material zurechtzufinden, und helfen, Ereignisse und Institutionen in ihren historischen Kontext zu stellen. Die farbenfrohen und exotischen Begebenheiten sind immer noch da, werden aber in einem Kontext dargestellt, der dem Leser hilft, ein differenzierteres Verständnis dafür zu entwickeln, wie Gelehrte.
versuchen, Ereignisse der Vergangenheit zu rekonstruieren. Dieser Ansatz ermöglicht es dem Leser, sich mit der nackten Realität auseinanderzusetzen, dass das, was wir in unseren Quellen lesen, nicht unbedingt der Wahrheit entspricht.