Bewertung:

Das Buch bietet eine detaillierte Untersuchung der sowjetischen Außenpolitik und der sowjetischen Beziehungen während des Kalten Krieges, wobei Erkenntnisse aus sowjetischen Archiven genutzt werden, um traditionelle Darstellungen in Frage zu stellen. Es bietet wertvolle Perspektiven auf die Beweggründe sowjetischer Aktionen und betont, wie wichtig es ist, die Komplexität dieser historischen Periode zu verstehen. Allerdings gibt es einige Kritikpunkte an der Darstellung von Stalin und der Rolle des Westens im Kalten Krieg.
Vorteile:⬤ Prägnant und gut geschrieben
⬤ bietet neue Einsichten aus sowjetischen Archiven
⬤ bietet eine klare Sicht auf die sowjetischen Motivationen
⬤ hebt die Komplexität der Geschichte des Kalten Krieges hervor
⬤ nicht aus der Perspektive eines westlichen Sympathisanten geschrieben
⬤ wertvoll für das Verständnis von Schlüsselfiguren und Ereignissen.
⬤ Enthält einige ablenkende Schriften auf den Seiten
⬤ Überbetonung des Themas „Stalin als Monster“
⬤ wahrgenommene Voreingenommenheit gegenüber der Nostalgie für den russischen Imperialismus
⬤ lässt die USA in Bezug auf Entscheidungen des Kalten Krieges vom Haken
⬤ nicht streng chronologisch, was einige Leser verwirren könnte.
(basierend auf 13 Leserbewertungen)
Inside the Kremlin's Cold War: From Stalin to Khrushchev
Zubok und Pleshakov untersuchen die Persönlichkeiten und Beweggründe der wichtigsten Personen, die das politische Leben der Sowjetunion lenkten und die sowjetische Außenpolitik prägten, und decken dabei den wechselhaften Zeitraum von 1945 bis 1962 ab. Sie beginnen mit der furchteinflößenden Figur Josef Stalins, der von dem doppelten Traum einer kommunistischen Revolution und eines globalen Imperiums getrieben wurde.
Sie zeigen den Umfang und die Grenzen von Stalins Ambitionen auf, indem sie uns in die Welt seiner engsten Untergebenen, des rücksichtslosen und phantasielosen Außenministers Molotow und des Chefpropagandisten der Partei, Schdanow, ein Mann voller Hybris und missionarischem Eifer, entführen. Die Autoren decken die Machenschaften des gefürchteten Geheimpolizeichefs Beria und des Parteikadermanagers Malenkow auf, die nach Stalins Tod erfolglos versuchten, die sowjetische Politik auf einen anderen Kurs zu bringen. Schließlich dokumentieren sie die Motive und Handlungen des Selfmademan und selbstbewussten Nikita Chruschtschow, der voller russischem Stolz und Parteidogma viele von Stalins Politiken mit einer kühnen Strategie auf globaler Ebene umstürzte.
Die Autoren zeigen, wie trotz solcher Versuche, die sowjetische Diplomatie zu verändern, Stalins Erbe Deutschland und Europa weiterhin spaltete und die Sowjets zur Spaltung mit dem maoistischen China und zur Kubakrise führte. Das bahnbrechende Werk von Zubok und Pleshakov zeigt, wie die sowjetischen Staatsmänner ihre Rivalität mit dem Westen im Kontext ihrer eigenen innenpolitischen und globalen Anliegen und Bestrebungen konzipierten und führten.
Die Autoren zeigen überzeugend, dass die sowjetische Führung keinen Konflikt mit den Vereinigten Staaten anstrebte, es jedoch nicht schaffte, ihn zu verhindern oder zu beenden. Sie dokumentieren auch, warum und wie die politischen Entscheidungsträger des Kremls, so vorsichtig und intrigant sie auch waren, die schwersten Krisen des Kalten Krieges in Korea, Berlin und Kuba auslösten.
Zubok und Pleshakov nehmen uns mit in die Korridore des Kremls und in die Köpfe seiner Führer und präsentieren intime Porträts der Männer, die den Westen das Fürchten lehrten, um zu enthüllen, warum und wie sie so handelten, wie sie handelten.