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The Struggle of Yahweh and El for Hosea's Israel
In diesem provokanten neuen Vorschlag stellt Chalmers den Propheten Hosea als eine Polemik gegen die kanaanäische Gottheit El dar.
Vor allem in den Kapiteln 11-13 entlarvt Hosea den fatalen Irrtum des Nordreiches, El mit Jahwe zu verwechseln (so wie es in den Kapiteln 1-2 Baal war, der fälschlicherweise mit Jahwe identifiziert wurde). Hier fragt Hosea: "Wer ist der Gott Jakobs? ', 'Wer ist der Gott des Exodus? Seine Antwort lautet: nicht El - wie in vielen israelitischen Traditionen -, sondern Jahwe.
Diese Erkenntnis veranlasst Chalmers, die "Hintergrundgeschichte" des Gottes El zu rekonstruieren, und zwar anhand der Heiligtumserzählung in Genesis 28, der Bileam-Orakel in Numeri 22-24 und des Berichts über den Jerobeam-Kult in 1 Könige 12. Entgegen der gängigen Ansicht, dass es in der hebräischen Bibel keine Polemik gegen El gibt, argumentiert Chalmers, dass die wiederkehrende Polemik gegen das Heiligtum in Bethel weniger mit "goldenen Kälbern" oder antinordischer Rhetorik zu tun haben könnte als mit einer viel älteren Debatte über die Identität des in Bethel verehrten Gottes. In der zweiten Hälfte dieses Buches geht es nicht nur um das Heiligtum in Bethel, sondern um die Existenz einer Gottheit namens Bethel.
So wie die Kulte von Jahwe und El im Israel des achten Jahrhunderts von Hosea eng miteinander verbunden waren, scheinen Jahwe und Bethel in der jüdischen Siedlung von Elephantine im fünften Jahrhundert fast austauschbar zu sein. Da die religiösen Vorstellungen in Elephantine einige auffällige Ähnlichkeiten mit denen des Nordreichs von Hosea aufweisen, können die frühere Jahwe-El-Dynamik und die spätere Jahwe-Bethel-Dynamik einander tatsächlich interpretieren.