
Battling over the Balkans: Historiographical Questions and Controversies
Die turbulente Geschichte des Balkans war Gegenstand einer Fülle von widersprüchlichen Interpretationen, sowohl auf lokaler als auch auf internationaler Ebene.
In einem Versuch, die Stereotypen zu überwinden, die die Geschichte des Balkans immer noch durchdringen, konzentriert sich Battling over the Balkans auf fünf Hauptkontroversen aus der vorkommunistischen Zeit, mit denen sich die Geschichte und die Geschichtsschreibung der Region auseinandersetzen müssen: das osmanische und ostchristlich-orthodoxe Erbe aus der Zeit vor 1914; die Kämpfe um die Staatsbildung nach 1918; die Bandbreite europäischer wirtschaftlicher und kultureller Einflüsse in der Zwischenkriegszeit, im Gegensatz zu diplomatischen oder politischen Interventionen; die Rolle von Gewalt und paramilitärischen Kräften bei der Infragestellung der politischen Regime in der Region in der Zwischenkriegszeit; und das Schicksal ethnischer Minderheiten während und nach dem Zweiten Weltkrieg, insbesondere von Juden, Muslimen und Roma. In dem Bestreben, herausragende lokale Autoren zu Wort kommen zu lassen, enthalten die Kapitel Beispiele neuer regionaler Forschungsarbeiten, die sich mit diesen umstrittenen Themen befassen - die meisten von ihnen wurden zum ersten Mal ins Englische übersetzt -, und ihnen sind historiografische Übersichten vorangestellt, die den Stand der Debatte über diese spezifischen Kontroversen behandeln.
Diese Übersetzungen tragen dazu bei, die Sprachbarrieren zu überbrücken, die wissenschaftliche Traditionen innerhalb Südosteuropas sowie Wissenschaftler in Südosteuropa und englischsprachige Akademiker oft trennen. Dieser Band ermöglicht es den Lesern, gemeinsame Muster und Einflüsse zu erkennen, die die Geschichtsschreibung in der Region kennzeichnen, und wird neue transnationale und vergleichende Ansätze zur Geschichte des Balkans anregen.