
The Kindertransport in Literature: Reimagining Experience
In diesem aufschlussreichen Buch untersucht Stephanie Homer, wie verschiedene Genrekonventionen (Memoiren, autobiografische Fiktion und Romane) die Darstellung des Kindertransports beeinflussen. Ihr theoretischer Ansatz ist ausgefeilt, ihre Auswahl der Texte umsichtig und repräsentativ. Homers Beitrag zur Erforschung der Rezeptionsgeschichte des Kindertransports ist wichtig und zeitgemäß. (Bill Niven, Professor für Neuere Deutsche Geschichte, Nottingham Trent University)
Dieses Buch ist ein äußerst wertvoller Beitrag zu den Studien über die Darstellung des Kindertransports und lädt den Leser ein, sich mit den Mehrdeutigkeiten der Erinnerung auseinanderzusetzen. Mit Klarheit und Zuversicht erkundet das Buch das befreiende kreative Potenzial autobiografischer Fiktion und vielstimmiger fiktionaler Stimmen, die die Orte und Perspektiven des Kindertransports als Migrationserfahrung und literarischen Zwang neu erfunden haben. Das Buch leistet einen wichtigen Beitrag zu unserem Verständnis der Kindertransportliteratur als ein genuin transnationales Genre der Zeugenschaft und Wiedererinnerung. (Dr. Simone Gigliotti, Dozentin für Holocaust-Studien, Royal Holloway, University of London)
Mit der schwindenden Zahl der heute lebenden Kindertransporteure wird die lebendige Erinnerung an diese Rettungsaktion in ein kulturelles Gedächtnis umgewandelt, ein Trend, der sich in der Veröffentlichung populärer Kindertransport-Literatur seit Beginn des einundzwanzigsten Jahrhunderts zeigt. Jahrhunderts zu beobachten ist. Dieser Wandel des Gedächtnisses wirft folgende Fragen auf: Wie wird die Erfahrung des Flüchtlingskindes in der Literatur erinnert, dargestellt und neu konzipiert? Und welches Verständnis des Kindertransports wird folglich an die nachfolgenden Generationen weitergegeben?
Ausgehend von einem Verständnis von Genre, Narratologie und Empathie werden in diesem Buch Werke in englischer, deutscher und niederländischer Sprache aus drei literarischen Gattungen untersucht: Memoiren und autobiografische Romane von Kindertransporteuren sowie neuere Romane von Autoren, die den Kindertransport nicht aus erster Hand erlebt haben. Diese Studie zeigt die verschiedenen Konventionen, Spannungen und Lesererwartungen auf, die mit jedem Genre verbunden sind, und wie diese die Konstruktion des Textes durch den Autor und damit die Art der Darstellung beeinflussen. Diese aktuelle Untersuchung greift Debatten auf, die im Mittelpunkt aktueller Diskussionen über die Erinnerung an den Holocaust und den Kindertransport stehen, wie etwa die Grenzen der Darstellbarkeit, die Unsagbarkeit des Traumas und Fragen der Ethik und Ästhetik.