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Sounding the Color Line: Music and Race in the Southern Imagination
Sounding the Color Line erforscht, wie konkurrierende Auffassungen vom Süden der USA in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts dazu geführt haben, dass wir musikalische Formen, Klänge und Genres in rassifizierten Kontexten erleben.
Doch auch wenn wir von weißer oder schwarzer Musik, von Rock oder Rap sprechen, durchdringen die Klänge ständig solche Grenzen. Es besteht also eine kritische Diskrepanz zwischen den tatsächlichen interrassischen musikalischen und kulturellen Formen einerseits und den rassifizierten Gefühlsstrukturen andererseits. Dies wird nirgendwo deutlicher als im Süden.
Wie die Rassentrennung unter Jim Crow hat auch die Aufrechterhaltung der Trennung von Musikformen nach Rassen enorme Energie erfordert. Wie, fragt Nunn, sind die Protokolle entstanden, die die rassischen Assoziationen der Hörer strukturieren? Wie haben sie sich entwickelt und wurden angesichts der wiederholten Überschreitung der musikalischen Farbgrenze aufrechterhalten? Ausgehend vom Süden als imaginärem Schauplatz von Rassen- und Nationalitätenkonflikten werden in diesem Buch die sich entwickelnden Ideen zum Volkslied und zum rassischen und kulturellen Nationalismus sowie die konkurrierenden und manchmal widersprüchlichen Aktivitäten einer aufstrebenden Kulturindustrie untersucht.
Anhand eines vielfältigen Archivs von Musikaufnahmen, kritischen Artefakten und literarischen Texten zeigt Nunn, wie die musikalische Farbgrenze nicht nur etabliert und aufrechterhalten, sondern auch immer wieder überschritten, gebrochen und reformiert wurde. Dieses Hin und Her - zwischen kulturellen Logiken der Segregation und der Missachtung rassischer Grenzen durch die Musik - ist eine belebende Kraft in der amerikanischen Populärkultur des zwanzigsten Jahrhunderts.