Bewertung:

Das Buch ist ein fiktiver Bericht über ein reales Verbrechen, der sowohl fesselnd als auch verstörend ist. Es erforscht die komplexe Dynamik innerhalb von Familien, die von einem Trauma betroffen sind, die moralischen Dilemmata, mit denen die an dem Verbrechen Beteiligten konfrontiert sind, und die gesellschaftlichen Probleme im Zusammenhang mit sexueller Gewalt. Viele Leser empfanden das Buch als tiefgründig und zum Nachdenken anregend, trotz des grafischen Inhalts und des schwierigen Themas.
Vorteile:Die Leserinnen und Leser lobten das Buch für seine fesselnde Erzählung und die gut ausgearbeiteten Charaktere und hoben die Fähigkeit der Autorin hervor, die aufgewühlten inneren Gedanken der Figuren darzustellen. Der Schreibstil wurde als schön und fesselnd beschrieben, und viele schätzten die aufschlussreiche Erforschung der Familiendynamik und der Auswirkungen von Verbrechen auf Beziehungen. Das Buch regte zum Nachdenken und zur Diskussion über ernste Themen wie Korruption, Loyalität und die gesellschaftlichen Auswirkungen von sexuellen Übergriffen an.
Nachteile:Einige Leserinnen und Leser empfanden die Thematik als zu anschaulich und verstörend, was ihre Freude an dem Buch insgesamt schmälerte. Einige erwähnten, dass der Schreibstil manchmal gestelzt wirkte und einige Charaktere als unsympathisch oder widerwärtig empfunden wurden. Außerdem gingen die Meinungen darüber auseinander, ob die Erzählung bei denjenigen, die mit dem geschilderten realen Verbrechen nicht vertraut sind, Anklang finden würde.
(basierend auf 26 Leserbewertungen)
The Little Brother
Für Even Hyde ist das Leben ziemlich schön. Trotz der Scheidung seiner Eltern im Jahr 2001 geht es ihm gut, denn er hat sich entschieden, bei seinem erfolgreichen Vater in Newport Beach, Kalifornien, zu leben. Wenn er nicht gerade Zeit mit seinem teilweise abwesenden Vater verbringt, hat er das Haus für sich allein, wo er mehr oder weniger kommt und geht, wie es ihm gefällt.
Even's älterer Bruder Gabe lebt weiterhin in Cucamonga bei ihrer emotional instabilen Mutter. Obwohl er sich verstoßen und zurückgelassen fühlt, besucht Gabe Even und ihren Vater an den Wochenenden.
Even scheint sich keine Sorgen über Gabes schnell entflammbares Temperament oder seine sich entwickelnde Sucht, die Schule zu schwänzen und Gras zu rauchen, zu machen.
Doch dann begeht Gabe ein so unglaublich abscheuliches Verbrechen, dass Even es seinem eigenen Fleisch und Blut nicht verzeihen kann. In seiner persönlichen Erzählung für THE LITTLE BROTHER schildert Even die Ereignisse, die sich unmittelbar nach der brutalen Gruppenvergewaltigung eines bewusstlosen Mädchens durch seinen Bruder und zwei seiner Freunde ereigneten (und dabei gefilmt wurden). Als Gabe das Videoband verliert (und es in Even's Hand landet), muss Even eine lebensverändernde Entscheidung treffen: Tut er das Richtige und zeigt seinen eigenen Bruder bei der Polizei an oder geht die Familie vor?
Dieser erschütternde Roman, der an Louise Erdrichs "Das runde Haus" und Herman Kochs "Das Abendessen" erinnert, zeigt, wie grausam die Abscheulichkeit menschlichen Verhaltens sein kann und wie sich manchmal sogar die richtigen Entscheidungen falsch anfühlen, egal wie sehr man sich vom Gegenteil überzeugt.