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The War of Gods: Religion and Politics in Latin America
Der Krieg der Götter zeichnet die enge Beziehung zwischen Religion, Politik und sozialen Fragen in Lateinamerika in den letzten drei Jahrzehnten nach, in denen die Befreiungstheologie die Berufung der katholischen Kirche neu interpretiert hat und der Protestantismus in die traditionellen katholischen Hochburgen eingedrungen ist. In den 1960er Jahren wandte sich die Befreiungstheologie den Problemen eines von Armut und Unterdrückung geplagten Kontinents zu.
Sie umfasste ein Netzwerk von lokalen Gemeinschaften und pastoralen Organisationen und wurde bald zu mehr als nur einer lehrmäßigen Strömung. Das befreiende Christentum definierte sich in einer Vielzahl sozialer Kämpfe, insbesondere in Brasilien und Mittelamerika. Viele der bedeutsamsten Ereignisse in der jüngeren Geschichte des Kontinents - die Revolution in Nicaragua, die Entwicklung der PT (Arbeiterpartei) in Brasilien, der mühsame Aufstieg von Präsident Aristide in Haiti und der Aufstand in Chiapas - zeugen vom Einfluss eines ausgeprägten Befreiungschristentums.
Michael L. Wy schlägt hier eine neue, von der Kultursoziologie inspirierte Interpretation sowohl der Befreiungstheologie als auch der rivalisierenden religiösen Projekte in Lateinamerika vor.