Bewertung:

Das Buch schildert detailliert die harte Behandlung britischer Kriegsgefangener während des Ersten Weltkriegs und beleuchtet deren brutale Erfahrungen und den oft übersehenen Aspekt dieser historischen Geschichte. Viele Leserinnen und Leser schätzten den gut recherchierten Inhalt und die persönlichen Geschichten, die darin enthalten sind, auch wenn einige fanden, dass es an einer einheitlichen Erzählung fehlte.
Vorteile:Gut geschrieben und gut recherchiert, informativ über ein selten behandeltes Thema, vertieft persönliche Kriegsgefangenengeschichten, fasziniert die Leser mit lebendigen Berichten über die Erfahrungen der Gefangenen, würdigt die Tapferkeit und das Leid der Kriegsgefangenen, regt zum Nachdenken über das Wesen des Krieges an.
Nachteile:Einige Abschnitte können sich wiederholen, es fehlt eine zusammenhängende, übergreifende Erzählung, manchmal wird das Thema zu pauschal behandelt, es wird nicht tief genug in einzelne Geschichten eingetaucht, einige Leser hätten sich mehr Details über das Leben in den Kriegsgefangenenlagern gewünscht.
(basierend auf 18 Leserbewertungen)
The War Behind the Wire: The Life, Death and Glory of British Prisoners of War, 1914-18
Die letzte unerzählte Geschichte des Ersten Weltkriegs: das Schicksal von 170.000 britischen Soldaten in feindlicher Gefangenschaft.
Nach der Gefangennahme wurde den britischen Offizieren und Männern von den Deutschen routinemäßig gesagt: „Für Sie ist der Krieg vorbei“. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Die britischen Kriegsgefangenen tauschten lediglich ein Schlachtfeld mit Stacheldraht gegen ein anderes aus.
In den Lagern herrschte ein ewiger Krieg. Es gab den Krieg gegen das deutsche Militär, der mit allen möglichen Mitteln geführt wurde, von spöttischem Humor bis hin zu offener Sabotage, die den Fabriken und Salzminen, in denen die Gefangenen schuften mussten, buchstäblich einen Strich durch die Rechnung machte. Auch die britischen Kriegsgefangenen führten einen tapferen Kampf gegen die Bedingungen, unter denen sie leben mussten. Sie kämpften gegen Hunger, Krankheiten, preußische Grausamkeiten, Langeweile und ihre eigenen inneren Dämonen. Und natürlich sind sie geflohen. Und flohen wieder. Nicht weniger als 29 Offiziere des Lagers Holzminden gruben sich 1918 durch einen (mit Meißel und Kelle gegrabenen) Tunnel aus dem Lager heraus - die große Flucht des Ersten Weltkriegs.
Es war ein Krieg mit erschütternden Folgen: Mehr als 12.000 Kriegsgefangene starben, viele von ihnen wurden ermordet und in flachen, nicht gekennzeichneten Gräbern verscharrt.
Anhand zeitgenössischer Aufzeichnungen - von Tagebüchern der Gefangenen über Briefe nach Hause bis hin zu Gedichten - enthüllt John Lewis-Stempel den Tod, das Leben und vor allem den Ruhm der britischen Krieger hinter dem Zaun. Denn in den Kriegsgefangenenlagern, weit weg von den gesprengten Schützengräben, wurde der wahre Geist des Tommy vorgelebt.