Bewertung:

The Long Tail of Trauma von Elizabeth Wilcox ist ein fesselndes und wunderschön geschriebenes Erinnerungsbuch, das die Auswirkungen von Traumata auf die Generationen anhand der Erfahrungen von drei Generationen von Frauen in Wilcox' Familie untersucht. Das Buch verbindet persönliche Erzählungen mit psychologischen Erkenntnissen und beleuchtet die Komplexität der Mutter-Tochter-Beziehung und die anhaltenden Auswirkungen historischer Traumata. Die wortgewandte Prosa der Autorin und die intime Schilderung der Kämpfe ihrer Familie ziehen den Leser in ihren Bann und machen das Buch zu einer nachdenklich stimmenden Lektüre, die auch aktuelle Themen wie psychische Gesundheit und familiäre Bindungen aufgreift.
Vorteile:⬤ Fesselnde und wunderschön geschriebene Prosa
⬤ fesselnde Erforschung des Generationentraumas
⬤ nachdenkliche psychologische Einblicke
⬤ bietet eine neue Perspektive auf die Mutter-Tochter-Dynamik
⬤ vermischt persönliche und historische Erzählungen
⬤ relevant für zeitgenössische Themen
⬤ von mehreren Rezensenten sehr empfohlen.
⬤ Einige Leser waren der Meinung, dass es zu viel Introspektion und Dramatisierung gab
⬤ einige fanden die Struktur der Erzählung herausfordernd
⬤ gelegentlich unklare Unterscheidung zwischen faktischer Geschichte und imaginierten Szenarien
⬤ könnte nicht bei denen ankommen, die nach rein historischer Fiktion suchen.
(basierend auf 30 Leserbewertungen)
The Long Tail of Trauma: A Memoir
So beginnt dieser generationsübergreifende Erinnerungsband, in dem die Autorin ihre mütterliche Geschichte mit wiederholten Traumata, Trennungen, negativen Kindheitserfahrungen (Adverse Childhood Experiences, ACES) und deren Auswirkungen auf die psychische Gesundheit erforscht.
Vor dem Hintergrund eines zwanzigjährigen Dialogs mit ihrer Mutter Barbara, die an einer lange nicht diagnostizierten PTBS leidet, beginnt die Autorin Elizabeth Wilcox ihre mütterliche Geschichte mit der Geburt ihrer unehelichen Großmutter Violet als Tochter eines deutschen Hausangestellten im Jahr 1904 außerhalb Londons. Mit der Unterstützung ihrer Mutter zeichnet Wilcox das Leben von Violet und ihrer Mutter Barbara nach, die beide von der mütterlichen Trennung und dem komplexen Trauma, das sie durch den Krieg erlitten haben, tief betroffen sind.
In einer doppelten Zeitlinie, die sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit angesiedelt ist, verwebt Wilcox die dokumentierten und imaginären Stimmen der Frauen, die ihr vorausgegangen sind. Die historische Erzählung beginnt mit der jungen Violet, die mehrere Trennungen durchmacht: von ihrer Mutter bis zum Alter von sechs Jahren, von ihrem deutsch-jüdischen Stiefvater während des Ersten Weltkriegs im Alter von zehn Jahren und von ihrer eigenen dreijährigen Tochter Barbara, als ihre Familie während Hitlers Invasion ohne sie aus Holland flieht. Später wird Barbara zusammen mit ihrem achtzehn Monate alten Bruder Neville während der Operation Rattenfänger in einen Zug nach Wales gesetzt und durchlebt eine tragische Kindheit mit Pflegefamilien, Internaten und Missbrauch.
In diesem fesselnden Werk verwebt Wilcox geschickt die psychologischen Erkenntnisse, die sie als Journalistin und Autorin auf dem Gebiet der frühkindlichen Erziehung und der psychischen Gesundheit gewonnen hat, und vermittelt so ein besseres Verständnis für die Auswirkungen negativer Kindheitserfahrungen auf das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit von Erwachsenen. Anhand ihrer Mutter Barbara, die trotz ihrer schwierigen Vergangenheit erfolgreich sieben Kinder großgezogen hat, zeigt Wilcox, was es bedeutet, Eltern mit Absicht, Vergebung und bedingungsloser Liebe zu sein.