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The Long Road to Baghdad: A History of U.S. Foreign Policy from the 1970s to the Present
In dieser atemberaubenden neuen Erzählung über den Weg zu Amerikas "neuem längsten Krieg" gräbt einer der führenden diplomatischen Historiker der Nation die tiefen historischen Wurzeln des US-Missgeschicks im Irak aus. Lloyd Gardners weitreichende und maßgebliche Erzählung stellt den Irakkrieg in den Kontext der US-Außenpolitik seit Vietnam und betrachtet den Konflikt als ein Kapitel in einer viel umfassenderen Geschichte - in scharfem Gegensatz zu den zahlreichen neueren Darstellungen, die sich fast ausschließlich auf die Entscheidungen (und Täuschungen) in den Monaten vor der Invasion konzentrieren.
Vor allem aber beleuchtet Gardner einen wichtigen historischen Faden, der Walt Whitman Rostows Verteidigung der US-Intervention in Südostasien, Zbigniew Brzezinskis erneute Versuche, die amerikanische Macht in den "Krisenbogen" (mit dem Iran in seinem Zentrum) zu projizieren, und, in der Zeit nach dem Kalten Krieg, die Bemühungen zweier Bush-Administrationen, in getrennten Irak-Kriegen eine "Landezone" in dieser kritisch wichtigen Region zu errichten, miteinander verbindet.
Weitaus beunruhigender als ein rücksichtsloses, von konservativen Ideologen inspiriertes Abenteuer oder eine einfache Verschwörung zur Sicherung des Öls (obwohl beide Zutaten in kräftigen Dosen vorhanden waren), erklärt Gardners Darstellung den Irakkrieg als notwendiges Ergebnis eines halben Jahrhunderts verhängnisvoller US-Politik. Der lange Weg nach Bagdad ist eine unverzichtbare Lektüre mit ernüchternden Implikationen für eine positive Lösung des gegenwärtigen Schlamassels.