Bewertung:

Stuart Maconie zeichnet in seinem Buch „Long Road from Jarrow“ den historischen Jarrow March von 1936 nach und zieht dabei Parallelen zum modernen Großbritannien, insbesondere zu den Ereignissen rund um den Brexit. Das Buch verbindet Elemente des Reiseschreibens mit sozialen Kommentaren und einer tiefgreifenden Erforschung der Arbeitergeschichte und bietet Einblicke in die Kämpfe der Arbeiterklasse damals und heute. Maconies einnehmender Stil und sein Humor ziehen sich durch die gesamte Erzählung und machen das Buch sowohl informativ als auch zum Nachdenken anregend.
Vorteile:⬤ Fesselnde Erzählung, die Geschichte mit modernen Einsichten verbindet
⬤ eine interessante Erkundung des Jarrow March
⬤ gut geschrieben mit einem humorvollen und zugänglichen Stil
⬤ bietet wertvolle Reflexionen über aktuelle gesellschaftspolitische Themen, insbesondere in Bezug auf Klasse und Ungleichheit
⬤ enthält persönliche Interaktionen mit Menschen vor Ort, die der Erzählung Tiefe verleihen.
⬤ Einige Leser fanden die politischen Kommentare, vor allem in Bezug auf Brexit und Corbyn, etwas ablenkend oder voreingenommen
⬤ es gibt kleinere Ungenauigkeiten in Details
⬤ das Buch fühlt sich manchmal etwas selbstgefällig oder zu sehr auf die Perspektive des Autors fokussiert an
⬤ einige könnten das Gefühl haben, dass Vergleiche zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu vereinfachend sein könnten.
(basierend auf 68 Leserbewertungen)
Long Road from Jarrow: A Journey Through Britain Then and Now
Dreieinhalb Wochen. Dreihundert Meilen. Ich sah rasende Autobahnen und stille Gassen, Kathedralen im Kerzenschein und wütende Männer in schlechten Kneipen. Das Großbritannien von 1936 war ein Land der Rinderpastensandwiches und Exerzierhallen. Heute sind wir eine Nation des Dampfens und der Nagelstudios, des Pulled Pork und des gesalzenen Karamells.
Im Herbst 1936 marschierten etwa 200 Männer aus der Stadt Jarrow in Tyneside 300 Meilen nach London, um gegen die Zerstörung ihrer Städte und Industrien zu protestieren. Genau 80 Jahre später wandert Stuart Maconie auf der Route des symbolträchtigen Jarrow-Kreuzzuges von Norden nach Süden.
Auf seiner Reise durch das Rückgrat des Landes bewegt sich Maconie durch ein Land, das in mancher Hinsicht dem England der 30er Jahre sehr ähnlich ist, mit seinen politischen Turbulenzen, der Sparsamkeit, dem Nord-Süd-Gefälle, den Lebensmittelbanken und natürlich dem Fußballwahn. Doch in anderer Hinsicht ist es völlig unerkennbar.
Maconie besucht die großen Städte ebenso wie die verschlafenen Weiler, die stillen Gassen und die rasenden Autobahnen. Er trifft Menschen, die Geschichten zu erzählen haben und deren Stimmen eine witzige, komplexe und unterhaltsame Geschichte des Britanniens von damals und heute ergeben.