
The Living Mirror: Images of Reality in Science and Mysticism
Wie kann die menschliche Erfahrung, die von Farben, Klängen, Aromen, Emotionen und Bedeutungen erfüllt ist, aus dem skelettartigen Tanz der Materie entstehen, der in den Naturwissenschaften dargestellt wird? Das Leib-Seele-Problem beschäftigt heute nicht nur Metaphysiker und Moralphilosophen, sondern auch Wissenschaftler in den Bereichen Kognitionswissenschaft, künstliche Intelligenz und Neurowissenschaften.
Paul Marshall bietet eine radikale Lösung für das Geist-Körper-Problem, indem er die Idee einer rein materiellen Welt ablehnt und stattdessen den Vorrang der Erfahrung behauptet. Wie viele bereits erkannt haben, ist Erfahrung nicht allein auf materielle Körper und Prozesse reduzierbar.
Marshall geht noch einen Schritt weiter und schlägt vor, dass die von der modernen Wissenschaft untersuchte Materie den strukturellen Merkmalen eines Erfahrungsuniversums entspricht, das unsere vertrauten Erfahrungen unterstützt und einschließt. Indem er Hinweise aus der mystischen Erfahrung nutzt und auf eine Herausforderung durch die Physik der Bewegung antwortet, greift Marshall Leibniz' Philosophie der „lebendigen Spiegel“ auf und gelangt zu einem ganzheitlichen Weltbild, das suggestive Verbindungen zur Quantenphysik und zu den visionären Kosmologien des Ostens und des Westens aufweist.