Bewertung:

In den Rezensionen wird hervorgehoben, dass das Buch eine überzeugende Untersuchung des tasmanischen Völkermordes und seiner Auswirkungen auf historische Erzählungen und zeitgenössische Ansichten über Ethnie und Imperialismus ist. Während viele Leser die gründliche Untersuchung eines dunklen Kapitels der Geschichte loben, kritisieren einige die vermeintliche Voreingenommenheit und unvollständige Argumentation.
Vorteile:⬤ Fesselnde Erzählung über den tasmanischen Völkermord
⬤ regt zum Nachdenken über die europäische und britische Kolonialgeschichte an
⬤ gut formulierte Themen in Bezug auf Ethnie und Schuld
⬤ für Bildungskontexte empfohlen
⬤ wichtiges und aktuelles Thema.
⬤ Wahrgenommene Voreingenommenheit und einseitige Argumente
⬤ einige Leser fanden den Schreibstil zu radikal oder weniger wissenschaftlich
⬤ Behauptungen einer unvollständigen historischen Analyse im Vergleich zu anderen Werken.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
The Last Man: A British Genocide in Tasmania
Etwas mehr als siebzig Jahre nach der Besiedlung von Van Diemen's Land (dem späteren Tasmanien) durch die Briten im Jahr 1803 war die indigene Bevölkerung praktisch ausgerottet. Doch dieser Völkermord durch die Briten ist heute fast vergessen.
The Last Man ist das erste Buch, das sich speziell mit der Rolle der britischen Regierung und der breiteren britischen Gesellschaft bei diesem Völkermord beschäftigt. Es stellt die Zerstörung als eine Folge der britischen Politik und Ideologie in der Region dar. Tom Lawson zeigt, wie Großbritannien kulturelle Zerstörung praktizierte und sich dann mit seiner völkermörderischen imperialen Vergangenheit arrangierte und ihr auswich.
Obwohl die Einschleppung europäischer Krankheiten zweifellos zum Rückgang der einheimischen Bevölkerung beitrug, zeigt Lawson, dass die britische Regierung die ethnische Säuberung Tasmaniens faktisch unterstützte - insbesondere während der Zeit des Kriegsrechts in den Jahren 1828-1832. Bis 1835 war die überwiegende Mehrheit der überlebenden Eingeborenen nach Flinders Island deportiert worden, wo die britische Regierung mit großem Interesse versuchte, sie in einer Kampagne des kulturellen Völkermords zu Christen und Engländern zu machen.
Lawson veranschaulicht auch, wie sich die Vernichtung der tasmanischen Ureinwohner in der britischen Kultur widerspiegelte - sowohl zu jener Zeit als auch danach - und wie sie eine Schlüsselrolle bei der Herausbildung bestimmter Versionen der britischen imperialen Identität spielte. Die Klage über die verlorenen Tasmanier war ein häufiges Thema in der Literatur und der Museumskultur, und die irrtümliche Annahme, dass die Tasmanier zum völligen Aussterben verurteilt waren, war ein wichtiger Bestandteil der aufkommenden Wissenschaft über die menschlichen Ursprünge.
Durch die Erforschung der Erinnerung an die Zerstörung liefert The Last Man das erste umfassende Bild der britischen Rolle bei der Vernichtung der tasmanischen Aborigines.