Bewertung:

In den Kritiken zu „The London Merchant“ wird die doppelte Natur des Stücks als Restaurationsdrama hervorgehoben. Während es zu seiner Zeit erfolgreich war und Einblicke in die Moralphilosophie des 18. Jahrhunderts bietet, finden moderne Leser es etwas veraltet und übermäßig moralistisch.
Vorteile:Das Stück war im 18. Jahrhundert ein durchschlagender Erfolg und fand aufgrund seiner moralischen Lehren und der Darstellung des Handels Anklang beim Publikum. Es hat faszinierende Themen und Charaktere, wobei besonders die Naivität des Protagonisten George Barnwell hervorgehoben wird. Die Einführung und die Bearbeitung in der Regents Restoration Drama Series sind gut gelungen, und im Anhang findet sich nützliches Zusatzmaterial.
Nachteile:Der Einband des Buches stimmt nicht mit dem tatsächlichen Inhalt überein, was zu Verwirrung führt. Viele moderne Leser halten das Stück für eine „ekelerregende Predigt“ mit einem sich wiederholenden moralischen Ton, was es heute weniger ansprechend macht. Der langatmige fünfte Akt und der insgesamt moralistische Ansatz könnten das zeitgenössische Publikum davon abhalten, das Stück voll zu würdigen.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
The London Merchant
Mrs.
Millwood ist schön, intelligent und ehrgeizig, aber London bietet ihr keine andere Möglichkeit, als Männer zu verführen. Die Liebe zu ihr führt den achtzehnjährigen Barnwell zu Betrug, Diebstahl und Mord.
„Was sind eure Gesetze“, fragt Mrs. Millwood, “anderes als die Weisheit des Narren und die Tapferkeit des Feiglings, das Instrument und der Vorwand all eurer Schurkereien, mit denen ihr an anderen das bestraft, was ihr selbst ausüben würdet, wenn ihr in ihrer Lage wärt? Der Richter, der den Armen verurteilt, weil er ein Dieb ist, wäre selbst ein Dieb gewesen, wenn er arm gewesen wäre. So fahrt ihr fort, einander zu täuschen und getäuscht zu werden, euch gegenseitig zu schikanieren, zu plagen und zu zerstören, aber die Frauen sind eure allgemeine Beute.
Das 1731 uraufgeführte Stück The London Merchant wurde zu einem der populärsten Theaterstücke des Jahrhunderts. Der Chronist der Epoche, Theophilus Cibber, nannte es „fast eine neue Art von Tragödie“.