
The Medieval Changeling: Health, Childcare, and the Family Unit
Die erste umfassende Studie über Wechselbälger im Mittelalter und die damit verbundenen Einstellungen zur Gesundheit und Pflege von Kindern in dieser Zeit.
Der Wechselbalg - ein monströses Wesen, das von bösartigen Mächten gegen ein menschliches Kind ausgetauscht wird - ist ein beständiges Bild in der volkstümlichen Vorstellung; ein Kind als Wechselbalg zu bezeichnen, wird traditionell als Rechtfertigung für die oft gewalttätige Ablehnung eines behinderten oder kranken Säuglings verstanden. Der Glaube an die Realität der Wechselbälger ist bekanntlich in Stephans von Bourbon's missbilligendem Bericht aus dem dreizehnten Jahrhundert über die Riten am Schrein des Heiligen Guinefort, des Heiligen Windhundes, bezeugt, zu dem kranke Kinder gebracht wurden, um geheilt zu werden. Die Konzentration auf die Rituale von St. Guinefort hat jedoch dazu geführt, dass die Wissenschaft den Reichtum anderer Wissensquellen (einschließlich Mysterienspiele und medizinische Texte) und die Nuancen, mit denen das Wechselbalgmotiv in dieser Zeit verwendet wurde, vernachlässigt hat.
Diese interdisziplinäre Studie betrachtet die Idee des Wechselbalgs als kulturelles Konstrukt durch eine Untersuchung eines breiten Spektrums medizinischer, wundertätiger und phantasievoller Texte sowie des Lebens dreier konventionellerer Heiliger, Stephen, Bartholomäus und Lawrence, von denen es hieß, sie seien in ihrer Kindheit durch einen dämonischen Wechselbalg ersetzt worden. Die Autorin zeigt auf, wie Menschen aus allen Gesellschaftsschichten an der Schaffung und Erfahrung von Bildern, Texten und Artefakten, die diese Wechselbälger darstellen, beteiligt waren, und untersucht die gesellschaftlichen Spannungen in Bezug auf Säuglinge und Kinder: ihre Gesundheit, ihre Pflege und ihre Stellung innerhalb der Familieneinheit.