
The Musical Discourse of Servitude: Authority, Autonomy, and the Work-Concept in Fux, Bach and Handel
Mit der erstmaligen Untersuchung der Kompositionen von Johann Joseph Fux im Vergleich zu seinen Zeitgenossen Bach und Händel präsentiert The Musical Discourse of Servitude eine neue Theorie der spätbarocken musikalischen Vorstellungskraft. Der Autor Harry White stellt in seiner Analyse musikalische "Knechtschaft" und "Freiheit" einander gegenüber, wobei Fux an die vorherrschende Knechtschaft der damaligen musikalischen Vorstellungskraft gebunden ist, insbesondere an die hegemoniale Blüte der norditalienischen partimento-Methode in Europa.
Im Gegensatz dazu vertraten sowohl Bach als auch Händel eine Autonomie des musikalischen Diskurses, wobei Bach die allgemeinen Modelle in der Messe erschöpfte und Händel mit dem Oratorium eine neue Gattung erfand. Eine starke Kritik an Lydia Goehrs bahnbrechendem The Imaginary Museum of Musical Works, The Musical Discourse of Servitude stützt sich auf Goehrs Formulierung des "Werkbegriffs" als imaginäres Konstrukt, das Goehr zufolge eine Erfindung der Rezeptionsgeschichte des neunzehnten Jahrhunderts ist. Jahrhunderts ist.
White verortet dieses Konzept als bestimmendes Mittel der Automatik in Bachs Spätwerk und kontextualisiert den "Werkbegriff" selbst, indem er konkurrierende Konzepte politischer, religiöser und musikalischer Autorität untersucht, die die europäische musikalische Vorstellungswelt in der ersten Hälfte des 18. Die Studie Der musikalische Diskurs der Knechtschaft ist eine wichtige Revision der musikalischen Vorstellung in der westlichen Kunstmusik und wird für Barockforscher, insbesondere für Bach- und Händel-Forscher, von Interesse sein.