Bewertung:

Das Buch „Der Mythos der Kontinente“ stellt traditionelle geografische Kategorisierungen in Frage und argumentiert, dass die Einteilung der Welt in Kontinente eher ein soziales und kulturelles Konstrukt als eine geografische Notwendigkeit ist. Er untersucht die historische Entwicklung dieser Ideen vom antiken Griechenland bis hin zu den modernen Konzepten von Ost und West und kritisiert gleichzeitig den willkürlichen Charakter solcher Einteilungen. Die Autoren beleuchten kritisch, wie diese Konstrukte kulturelle Wahrnehmungen und historische Erzählungen beeinflussen.
Vorteile:Das Buch wird für seine aufschlussreiche Dekonstruktion geografischer Mythen, seine gründliche historische Analyse und die Einbeziehung von Karten zur Veranschaulichung der Argumente gelobt. Viele Rezensenten schätzten die intellektuelle Tiefe des Buches und die Infragestellung konventioneller geographischer Ansichten, wobei sie die Relevanz für das Verständnis kultureller Perspektiven hervorhoben. Der Ansatz der Autoren regt zum kritischen Nachdenken darüber an, wie die Geografie unsere Weltanschauungen prägt.
Nachteile:Trotz des informativen Inhalts empfanden einige Leser den Schreibstil als langweilig, was dem Gesamterlebnis abträglich war. Es wurde auch erwähnt, dass eine systematischere Analyse der Auswirkungen von Metageographien auf die Politik notwendig sei, was darauf hindeutet, dass das Buch zwar kritisch ist, aber eine umfassendere Untersuchung seiner Vorschläge hätte bieten können.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
The Myth of Continents: A Critique of Metageography
In dieser durchdachten und fesselnden Kritik überprüfen der Geograf Martin W. Lewis und der Historiker K. Wigen erneut die grundlegenden geografischen Unterteilungen, die wir als selbstverständlich ansehen, und stellen die unbewussten räumlichen Rahmenbedingungen in Frage, die unsere Wahrnehmung der Welt bestimmen. Die Autoren argumentieren, dass die Vorstellungen von Ost und West, Erster und Dritter Welt und sogar das siebenfache Kontinentalsystem vereinfacht und falsch sind, und zeichnen die Geschichte solcher Fehlvorstellungen nach. Ihre aktuelle Studie reflektiert sowohl den globalen Maßstab als auch dessen Beziehung zu den einzelnen Kontinenten Europa, Asien und Afrika - die in Wirklichkeit Teil einer einzigen zusammenhängenden Landmasse sind.
Der Mythos der Kontinente wirft ein neues Licht darauf, wie unsere metageographischen Annahmen aus kulturellen Konzepten entstanden sind: wie sich die ersten kontinentalen Einteilungen in der Antike entwickelten; wie der Ural zur Trennlinie zwischen den so genannten Kontinenten Europa und Asien wurde; wie Länder wie Pakistan und Afghanistan in jüngster Zeit Makroregionen im allgemeinen Bewusstsein verschoben haben.
Diese äußerst lesenswerte und zum Nachdenken anregende Analyse untersucht auch, wie neue Wirtschaftsregionen, das Ende des Kalten Krieges und die Verbreitung von Kommunikationstechnologien unser Verständnis der Welt verändern. Es regt zum Nachdenken über die Rolle großräumiger Konstrukte als treibende Kräfte hinter bestimmten Weltanschauungen an und ermutigt jeden, einen durchdachteren, geografisch informierten Ansatz für die Beschreibung und Interpretation der menschlichen Vielfalt auf dem Planeten zu wählen.