
Imagining the Middle East
Ausgezeichnet mit dem Governor General's Literary's Award for Translation 1992.
Der mediterrane Osten ist seit langem unsere engste und kontrastreichste Alternative - der vollkommene Andere. Er ist sowohl geographisch als auch in der Phantasie eng miteinander verbunden. Er ist abwechselnd geheimnisvoll, bedrohlich, verlockend oder abstoßend, gleichzeitig menschenleer und belebt, barbarisch und raffiniert, manchmal gewalttätig, manchmal träge, ein Ort der Verzauberung, der Flucht oder der Verzweiflung - aber immer präsent und immer anders.
Thierry Hentsch untersucht, wie sich die westliche Wahrnehmung des Nahen Ostens herausgebildet hat und wie wir diese Wahrnehmungen als Rationalisierung für die Festlegung von Politiken und die Bestimmung von Handlungen genutzt haben. Er sieht unsere Vorstellungen vom Anderen und unseren Ethnozentrismus nicht einfach als unschuldige Kurzsichtigkeit, sondern als unsere gesamte Art, die Welt zu betrachten. Er ist der Ansicht, dass der Nahe Osten als Spiegel des westlichen Bewusstseins dient, als ein Bezugspunkt, der sich verändert, widersprüchlich ist und dem Diktat der Umstände folgt. Das Buch schließt mit den Auswirkungen dieser Vorstellung auf den ersten Golfkrieg und seine Folgen.