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The Site of the Social: A Philosophical Account of the Constitution of Social Life and Change
Inspiriert von Heideggers Konzept der Lichtung des Seins und von Wittgensteins Ideen zur menschlichen Praxis, bietet Theodore Schatzki einen neuartigen Ansatz zum Verständnis der Konstitution und Transformation des sozialen Lebens. Der Schlüssel zu seiner Darstellung ist der Kontext, in dem sich das soziale Leben entfaltet - der Ort des Sozialen - als ein kontingentes und sich ständig wandelndes Geflecht von Praktiken und materiellen Ordnungen.
Schatzkis Analyse zeigt die Vorteile dieser Ontologie des Ortes gegenüber den traditionellen individualistischen, holistischen und strukturalistischen Darstellungen auf, die die Gesellschaftstheorie seit Mitte des 19. Eine Besonderheit des Buches ist die Entwicklung des theoretischen Arguments durch den nachhaltigen Bezug auf zwei historische Beispiele: das Heilkräutergeschäft eines Shaker-Dorfes in den 1850er Jahren und der zeitgenössische Tageshandel an der Nasdaq-Börse.
Schatzki konzentriert sich zunächst auf die relative Einfachheit des Lebens der Shaker, um die grundlegenden ontologischen Merkmale des sozialen Ortes zu beleuchten, und nutzt dann den scharfen Kontrast zur komplexen und dynamischen Praxis des Tageshandels, um aufzuzeigen, was diesen Ansatz für eine allgemeine Darstellung der sozialen Existenz nützlich macht. Auf diesem Weg liefert er neue Einsichten in viele wichtige Fragen der Sozialtheorie, darunter das Wesen der sozialen Ordnung, die Bedeutung des Handelns, die Unterscheidung zwischen Gesellschaft und Natur, die Formen des sozialen Wandels und die Frage, wie die soziale Gegenwart ihre Zukunft beeinflusst.