Bewertung:

Das Buch bietet eine fesselnde Analyse von „Der Pate“, die sowohl für Gelegenheits- als auch für eingefleischte Fans des Films ansprechend ist. Es ist in drei informative Abschnitte gegliedert, die verschiedene Aspekte des Films und seiner kulturellen Bedeutung beleuchten.
Vorteile:Der zugängliche Schreibstil, die umfassende, in drei interessante Teile gegliederte Analyse, die interessanten Einblicke in die Erfahrungen italienischer Einwanderer, die Filmgeschichte und das organisierte Verbrechen sind sowohl für Neueinsteiger als auch für langjährige Fans geeignet.
Nachteile:Einige der im Buch vertretenen Meinungen zu Politik und Wirtschaft werden möglicherweise nicht bei allen Lesern Anklang finden.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
The Godfather
Francis Ford Coppolas Der Pate (1972) markierte eine Wende im amerikanischen Filmschaffen, und sein Erfolg - als Kunstwerk, als kreatives "Eigentum", das von seinem Studio, Paramount Pictures, ausgebeutet wurde, und als Modell für aufstrebende Autorenfilmer - veränderte Hollywood für immer.
Jon Lewis' Studie über Der Pate beginnt mit einem genauen Blick auf den kühnen visuellen Stil des Films (die langen, theatralischen Szenenbilder, die Hell-Dunkel-Beleuchtung, die kulminierende Montage, die eine Familientaufe mit einer Reihe brutaler Morde parallelisiert). Die Analyse des visuellen Stils wird mit einer Erörterung der Hauptthemen des Films gepaart: Vitos und Michaels Versuch, die Verpflichtungen von Geschäft und Familie unter einen Hut zu bringen, ihr Kampf mit der Assimilation, die Verlockungen und Fallstricke der kapitalistischen Akkumulation und das größere Drama der Nachfolge vom Vater zum Sohn, von einer Generation zur nächsten.
Der Textanalyse geht eine Produktionsgeschichte voraus, die den Paten als einen besonders wichtigen Film in Hollywoods dramatischer Wende an den Kinokassen in den frühen 1970er Jahren betrachtet. Und schließlich wirft das Buch einen langen, harten Blick auf den Gangster selbst, sowohl auf der Leinwand als auch außerhalb. Die Hollywood-Werbung, die den Gangsterfilm von seinen Anfängen in der Stummfilmzeit bis heute begleitet, hat sich bemüht, den Unterschied zwischen dem realen und dem Film-Gangster zu verwischen, indem sie darauf bestand, dass jeder Film aus den schmutzigen Schlagzeilen des Tages ausgewählt wurde. Mit Blick auf das Drama auf der Leinwand und die Produktionsgeschichte hinter den Kulissen deckt Lewis eine Reihe realer Gangstergeschichten auf und enthüllt schließlich, wie Millionen von Dollar aus Mafiageldern den Film überhaupt erst finanziert haben könnten und wie der Pate am Ende die Paramount Studios und auch den Rest Hollywoods gerettet hat.