
The Godfather and Sicily
In diesem interdisziplinären Werk legt Raymond Angelo Belliotti eine Interpretation des Paten vor, die unter anderem einen Kommentar zur Transformation der persönlichen Identität innerhalb der sizilianischen und italienischen Einwanderungserfahrung darstellt. Das Buch untersucht sowohl den Roman als auch die Filmsequenz im Hinblick auf einen existenziellen Konflikt zwischen zwei Wertesystemen, die konkurrierende Visionen von der Welt bieten: auf der einen Seite eine sizilianische Perspektive aus dem 19.
Jahrhunderts, die auf Individualismus und kommerziellem Erfolg beruht, und auf der anderen Seite die amerikanische Perspektive des 20. Durch die Analyse von Begriffen wie Ehre, Macht, Wille zur Macht, Respekt, Sühne, Reue, Vergebung und ein sinnvolles Leben wendet Belliotti diese Analysen auf die kulturellen Vorstellungen an, die von den italienischen Einwanderern des 19.
Jahrhunderts nach Amerika transportiert wurden, und wirft ein neues Licht auf die Loyalität der Alten Welt zu l'ordine della famiglia (der Familienordnung), la via vecchia (dem alten Weg) und dem patriarchalischen Ideal des uomo di pazienza (dem Mann der Geduld) sowie auf den sizilianischen Ehrenkodex. Die beiden Wertesysteme - das sizilianische der alten Welt und das amerikanische des zwanzigsten Jahrhunderts - treffen in ein und demselben kulturellen Umfeld aufeinander, und ihr Konflikt ist unauflösbar.