
The President on Capitol Hill: A Theory of Institutional Influence
Können Präsidenten beeinflussen, ob der Kongress ihre Agenda umsetzt? Die meisten Untersuchungen zu den Beziehungen zwischen Präsident und Kongress deuten darauf hin, dass die Präsidenten wenig oder gar keinen Einfluss auf den Kongress haben. Stattdessen bestimmen strukturelle Faktoren wie die Parteikontrolle weitgehend das Schicksal der legislativen Agenda des Präsidenten. In.
The President on Capitol Hill stellt Jeffrey E. Cohen diese herkömmliche Ansicht in Frage. Er argumentiert, dass die bisherige Forschung die Macht des Präsidenten, den Kongress zu beeinflussen, unterschätzt hat, und entwickelt eine neue Theorie des präsidialen Einflusses.
Cohen zeigt auf, dass der Präsident durch seine Stellungnahme ein Thema von einem nicht präsidialen in ein präsidiales verwandelt, was die Mitglieder des Kongresses dazu veranlasst, die Ansichten des Präsidenten bei ihrer Entscheidung über die Abstimmung zu berücksichtigen. Durch die Stellungnahme des Präsidenten werden auch die Faktoren, die normalerweise die namentliche Abstimmung beeinflussen - wie die Partei, die öffentliche Meinung und die Art der Politik - zu Ressourcen, die der Präsident nutzen kann, um die Abstimmung zu beeinflussen. Durch die Untersuchung aller namentlichen Abstimmungen im Repräsentantenhaus von 1877 bis 2012 kommt Cohen zu dem Ergebnis, dass Präsidenten nicht nur mehr Einfluss haben als bisher angenommen, sondern dass sie durch ihren Einfluss auch die Inhalte der öffentlichen Politik beeinflussen können. Der Präsident auf dem Capitol Hill bietet eine neue Perspektive auf die Beziehungen zwischen Präsident und Kongress und zeigt, dass Präsidenten nicht einfach Gefangene größerer politischer Kräfte sind, sondern vielmehr wichtige Akteure im Gesetzgebungsprozess.