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The Rebel Scribe: Carleton Beals and the Progressive Challenge to U.S. Policy in Latin America
Carleton Beals war einer der profiliertesten Auslandskorrespondenten Amerikas. Seine farbenfrohe, kämpferisch-kritische Berichterstattung über die US-Interventionen in Lateinamerika war von einer furchtlosen Energie und Autorität, die ihm Millionen von Lesern einbrachte.
Er interviewte den nicaraguanischen Rebellenführer Sandino in dem Lager, von dem aus er 1928 gegen Tausende von US-Marines kämpfte, berichtete über zwei Revolutionen in Kuba (1933 und 1959) und interpretierte die mexikanische Revolution für amerikanische Leser. Beals' Berichte und Reportagen erschienen regelmäßig in der Nation, New Republic, Current History und The Progressive sowie häufig in der New York Times. Das Time Magazine nannte ihn "den bestinformierten und unbeholfensten lebenden Autor über Lateinamerika".
Vierzig Bücher, darunter Chroniken, politische Analysen und Romane, die größtenteils auf seinen Reisen und weitreichenden Kontakten in dem, was er "Amerika Süd" nannte, beruhen, machten diese Charakterisierung treffend.
Aber Beals war auch ein Augenzeuge, der über Mussolinis Aufstieg in Italien berichtete. Er schrieb auch über US-amerikanische Themen wie Huey Long in Louisiana, die Umweltschäden und die Landflucht in den 1930er Jahren, die durch das aufkommende Agrobusiness im Süden und Westen der USA verursacht wurden.
Viele seiner Bücher wurden zu Bestsellern, und ihre evidenzbasierten Einschätzungen ernteten zumindest zähneknirschenden Respekt, selbst bei denjenigen, die mit seinen Anklagen gegen die US-amerikanischen Wirtschafts- und Regierungseliten nicht einverstanden waren. The Rebel Scribe ist zugleich Biografie und analytische Geschichte und erzählt die Geschichte eines unabhängigen Nonkonformisten. Es untersucht Beals' Interaktionen mit politischen Führern, Demokraten, Demagogen, Populisten und Revolutionären und zeigt, wie seine Fähigkeit, in ihre Gesellschaften einzutauchen, seinen Berichten eine spürbare Authentizität und - wie sich im Laufe der Zeit gezeigt hat - eine fast prophetische Voraussicht verlieh.
Christopher Neals vielschichtige Erzählung zeichnet nach, wie Beals politische Verhaltensmuster und Konzepte identifizierte, die später zu vollwertigen Denkschulen wurden, wie etwa die Idee einer Dritten Welt, die Dependenztheorie, den US-Neoimperialismus und Aspekte der Kritischen Theorie. Seine Geschichte wirft ein Licht auf die Entwicklung der amerikanischen Außenpolitik und Intervention, von Mexiko und Nicaragua in den 1920er Jahren bis zu Kuba und Vietnam in den 1960er Jahren. Sie offenbart den schwierigen Weg, den Journalisten, die konventionelle Annahmen in Frage stellen, beschreiten mussten - und immer noch müssen - und zeigt gleichzeitig, wie investigativer Journalismus Veränderungen vorantreibt.