Bewertung:

Yochai Benklers „Wealth of Networks“ (Reichtum der Netze) ist eine umfassende Analyse des durch das Internet und eine vernetzte Informationswirtschaft ausgelösten Wandels. Das Buch plädiert für einen Wandel hin zu nicht-marktwirtschaftlichen Produktionsmodellen, die persönliche Autonomie, Demokratie und kulturelle Transparenz fördern. Obwohl es sehr informativ und überzeugend in seinen Argumenten ist, leidet es unter langatmiger Prosa und einigen redaktionellen Problemen, und es könnte die potenziellen wirtschaftlichen Schattenseiten seiner Vorschläge stärker berücksichtigen.
Vorteile:⬤ Bietet eine aufschlussreiche Analyse der vernetzten Informationswirtschaft und ihrer Auswirkungen auf Demokratie und Freiheit.
⬤ Reich an Beispielen und theoretischen Perspektiven, die das Verständnis der gegenwärtigen digitalen Trends verbessern.
⬤ Plädiert für vorteilhafte nicht-marktwirtschaftliche Produktionsmodelle, die Gerechtigkeit und Innovation fördern.
⬤ Regt zum kritischen Nachdenken über bestehende Gesetze zum Schutz des geistigen Eigentums und ihre Bedeutung im modernen Kontext an.
⬤ Sehr langatmig und gelegentlich dicht, was die Lektüre stellenweise mühsam macht.
⬤ Leidet unter redaktionellen Mängeln und grammatikalischen Fehlern, die das Leseerlebnis beeinträchtigen.
⬤ Es fehlt eine gründliche Untersuchung der monetären und wirtschaftlichen Auswirkungen der Umstellung auf nicht-proprietäre Produktionsmodelle.
⬤ Manchmal werden pauschale, nicht belegte Aussagen verwendet, die den Fluss der Argumentation unterbrechen können.
(basierend auf 21 Leserbewertungen)
The Wealth of Networks: How Social Production Transforms Markets and Freedom
Mit den radikalen Veränderungen in der Informationsproduktion, die das Internet mit sich gebracht hat, befinden wir uns in einem wichtigen Moment des Übergangs, sagt Yochai Benkler in diesem zum Nachdenken anregenden Buch.
Das Phänomen, das er als soziale Produktion beschreibt, formt die Märkte neu und bietet gleichzeitig neue Möglichkeiten, die individuelle Freiheit, die kulturelle Vielfalt, den politischen Diskurs und die Gerechtigkeit zu fördern. Diese Ergebnisse sind jedoch keineswegs unvermeidlich: Eine systematische Kampagne zum Schutz der eingefahrenen industriellen Informationswirtschaft des letzten Jahrhunderts bedroht die Verheißungen der heute entstehenden vernetzten Informationsumgebung.
In dieser umfassenden Gesellschaftstheorie des Internets und der vernetzten Informationswirtschaft beschreibt Benkler, wie sich die Muster der Informations-, Wissens- und Kulturproduktion verändern - und zeigt, dass die Art und Weise, wie Informationen und Wissen verfügbar gemacht werden, die Möglichkeiten der Menschen, etwas zu schaffen und sich auszudrücken, entweder einschränken oder erweitern kann. Er beschreibt die Bandbreite rechtlicher und politischer Entscheidungen, mit denen wir konfrontiert sind, und behauptet, dass wir durch die Entscheidungen, die wir heute treffen, viel gewinnen - oder verlieren - können.