
The Shock of the Same: An Anti-Philosophy of Clichs
Die Verbindung von philosophischer und kultureller Integrität mit Originalität und die damit einhergehende Notwendigkeit von Erfindung und Neuheit war ein ausgeprägtes Anliegen eines ganzen Spektrums von Ideen und Bewegungen, von Nietzsches Polemik gegen die "Herde" über den "Schock des Neuen" der künstlerischen Avantgarde und die Kritik der Frankfurter Schule an der Massenkultur bis hin zu Orwells Verteidigung des politischen Dialogs vor "sterbenden Metaphern". Dieses Buch ist die erste Untersuchung des Klischees als philosophisches Konzept.
Es stellt die Vorstellung in Frage, dass Klischees faule oder falsche Gegensätze zum echten Denken sind, und verortet sie stattdessen als eine dynamische und anfechtbare Grenze zwischen "Denken" und "Nicht-Denken". Das Buch entschlüsselt die konstituierenden Phänomene von Klischees - Wiederholung, Zirkulation, Readymade, Gleichheit - durch die Lektüre von "anti-philosophischen" Denkern wie Nietzsche, Kierkegaard, Paulhan, de Certeau, Derrida, Sloterdijk, Badiou und Groys.
Auf diese Weise artikuliert das Buch kritisch die Techniken und Technologien, durch die die Grenze zwischen "Denken" und "Nicht-Denken" in der modernen westlichen Philosophie gebildet wird. Es lehnt die Vorstellung ab, dass Klischees in normativen Rahmen von "gutem" und "schlechtem" Denken oder "neuen" und "alten" Ideen von vornherein verworfen werden sollten, und befragt stattdessen den materiellen, kulturellen und archivarischen Boden, auf dem diese Rahmen aufgebaut sind.