Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 6 Stimmen.
The Black Man in Brazilian Soccer
Mario Filhos abwechselnd lyrische, ironische und sympathische Chronik des „schönen Spiels“ ist ein Klassiker der brasilianischen Sportliteratur. Filho (1908-1966) - ein berühmter brasilianischer Journalist, nach dem das Maracana-Stadion in Rio offiziell benannt ist - erzählt die Geschichte des brasilianischen Fußballs als eine Geschichte, die die Grenzen zwischen Ethnien, Populärkultur und nationaler Identität sprengt.
Das Buch, das nun zum ersten Mal in englischer Sprache vorliegt, beleuchtet die nationalen Debatten über die Einbeziehung von Menschen afrikanischer Abstammung in die Politik und stellt die frühen schwarzen Fußballer als wichtige Schöpfer der brasilianischen Kultur dar. Als das Spiel Ende des 19. Jahrhunderts von britischen Auswanderern in Brasilien eingeführt wurde, war es den Eliten vorbehalten und schloss arme, arbeitende und schwarze Brasilianer aus.
Filho, der sich auf lebhafte und ausführliche Interviews mit Trainern, Spielern und Fans stützt, weist auf die 1920er und 1930er Jahre als Jahrzehnte der Wende hin, in denen sich die Tore öffneten. Die armen Spieler und die farbigen Spieler traten trotz heftiger Diskriminierung in den Fußball ein.
Mitte der 1960er Jahre hatte sich Brasilien als globale Fußballmacht etabliert und mit Hilfe von afro-brasilianischen Stars wie Pelé und Garrincha zwei Weltmeisterschaften gewonnen. Als Geschichte von Sport und Rassismus im beliebtesten Sport der Welt könnte dieses Buch heute nicht aktueller sein.