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The Soldier, the Builder, and the Diplomat: Studies in Failure
Zeitgenössische Leser, die sich über die britische und amerikanische Neigung zu fehlgeleiteten Abenteuern wundern, werden diese drei Essays über Custer, die Titanic und den Ausbruch des Ersten Weltkriegs genießen.
Die amerikanischen Abenteuer im Irak und in Afghanistan sind endlich zu Ende, nachdem sie enorme Kosten verursacht haben. Man fragt sich, ob wir die Lektionen der Geschichte und insbesondere des Ersten Weltkriegs vergessen haben. Es ist viel einfacher, in einen bewaffneten Konflikt einzutreten, als die Truppen abzuziehen und die Wunden zu heilen.
Der Soldat, der Erbauer und der Diplomat besteht aus messerscharfen literarischen Vorstößen in das Leben von General George Armstrong Custer, Thomas Andrews (dem Erbauer der Titanic) und Edward Grey (britischer Außenminister vor dem Ersten Weltkrieg).
Wie spektakulär ihre Misserfolge auch sein mögen, so ist man sich doch einig, dass diese Männer (bzw. im Fall von Edward Grey die Männer in seinem Umfeld) eine Katastrophe hätten vermeiden können, wenn sie nicht so arrogant gewesen wären - ein Makel, der den imperialen Ehrgeiz der Führer beider Länder lange Zeit geprägt hat.
Es schaudert einen, wenn man sich vorstellt, wohin uns eine solche Mentalität in einem Atomzeitalter führen wird.
Steven Schlessers lesenswerte Studie ist mehr als nur Unterhaltung oder Wissenschaft, sie ist ein Plädoyer für Ausgewogenheit, Redlichkeit und Vernunft in einer Zeit, in der ein einziger Anfall von Arroganz eines Weltführers Hunderttausende unschuldiger Menschen vernichten und das Projekt der zivilisierten menschlichen Existenz auf diesem Planeten gefährden kann.
Die Bedeutung von Der Soldat, der Baumeister und der Diplomat kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.