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The Sting: A Novel Approach to Cinema
Von Melville bis Madoff ist der „Confidence Man“ ein wesentlicher amerikanischer Archetypus.
George Roy Hills Film The Sting von 1973 behandelt dieses Thema mit charakteristischem Geschick. Der Film wurde seinerzeit sehr positiv aufgenommen und gewann sieben Oscars, aber es gab auch einige, die den Film für nichts weiter als einen leichten Rückschritt hielten.
Pauline Kael war unter anderem der Meinung, Hills Film sei mechanisch und konstruiert: ein gefühlloser und manipulativer Versuch, an den Kassenerfolg von Robert Redfords und Paul Newmans früherer Paarung Butch Cassidy & The Sundance Kid anzuknüpfen. Matthew Specktors leidenschaftliche, lyrische Meditation stellt The Sting auf den Kopf, auf die Seite und auf den Kopf, um die schwindelerregende Komplexität und das geheime, melancholische Herz des Films zu entschlüsseln. Auf der Grundlage von Interviews mit dem Drehbuchautor David S.
Ward und dem Produzenten Tony Bill und einer nuancierten Interpretation der Stimmungen und Themen des Films bis hin zu einer flüchtigen Beobachtung der schwindelerregenden Taschenspielertricks öffnet Specktor The Sting, um die subtilen und verblüffenden Dimensionen - sexuell, politisch und ästhetisch - von Hills bestem Film zu enthüllen. Durch Specktors Linse entpuppt sich The Sting sowohl als ein menschliches Drama als auch als eine Meditation über das Kunstmachen an sich, eine Ode an das notwendige Vergnügen, sich im Kino täuschen zu lassen.