
The Quiet Contemporary American Novel
Dieses Buch untersucht das Konzept der „Stille“ - eine Ästhetik des Erzählens, die von reflexiven Prinzipien geleitet wird - und plädiert für die Anwendung des Begriffs auf die Untersuchung zeitgenössischer amerikanischer Belletristik.
Dabei leistet es zwei kritische Interventionen. Erstens wird die vernachlässigte Geschichte der stillen Fiktionen aufgezeigt, und es wird argumentiert, dass die westliche Tradition von Hester Prynne bis Clarissa Dalloway, von Bartleby bis William Stoner voll von stillen Figuren ist.
Zweitens wird die Frage gestellt, was es für einen Roman bedeutet, still zu sein, und wie wir in einer amerikanischen Literaturtradition, die von Kritikern so oft als laut beschrieben wird, nach Ruhe suchen können. Anhand neuerer Werke, unter anderem von Marilynne Robinson, Teju Cole und Ben Lerner, wird argumentiert, dass die Stille ein facettenreicher Daseinszustand sein kann, der auf ebenso viele Arten kommunikativ und ausdrucksstark ist wie der Lärm, aber durch seine Marginalisierung als Ausdrucksform auch Potenzial für einen radikalen Diskurs birgt.